„Das St. Josefs-Stift steht auf einem stabilen, soliden Fundament“, so Werner Scheller bei der Mitgliederversammlung des Vereins St. Josefs-Stift. In den vergangenen beiden Jahren sei sehr viel erreicht worden, stellte der alte und neue Vorsitzende in seiner Rede fest.
Weitläufige Baumaßnahmen, umfangreiche Modernisierungen und zahlreiche Veranstaltungen seien ein Beleg für die vielen Aktivitäten im Eisinger Stift, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Als Beispiele nannte Scheller hier den Neubau des Wohnheimes in Kitzingen, die Sanierung des Förderhauses in Eisingen oder die Modernisierung des Hauses 14 in der Zentraleinrichtung. Alle Projekte werden 2017 beginnen.
Unter den zahlreichen Events ragen die Feier zum 25-jährigen Bestehen der Kunstwerkstatt der Eisinger Werkstätte (2015), der Politikertag im Erthal Sozialwerk, die Aktion mit der REWE-Group im Sommer 2016 und die Premiere des Theaterstückes „Bruder Sonne Schwester Mond“ am 15. Oktober diesen Jahres heraus.
Wie komplex der Verein mit seinen drei Gesellschaften in den vergangenen Jahren geworden ist, verdeutlichte Bernhard Götz in seiner Präsentation. Doch zunächst ging es um das Bundesteilhabegesetz, das derzeit in der Diskussion steht. „Es wird auch für unsere Einrichtungen Veränderungen mit sich ziehen“, lautet das Fazit des Geschäftsführers.
Als eine gewaltige Herausforderung bezeichnet Götz die Ausführungsverordnung zum Pflege- und Wohnqualitätsgesetz, das bauliche Mindestanforderungen für stationäre Einrichtungen regelt. Alle Einrichtungen waren aufgefordert, ihre Gebäude systematisch „auszumessen“, um Abweichungen festzustellen. Für die Abweichungen konnten dann Anträge zur Verlängerung der Angleichsfrist oder Antrag auf Befreiung von den baulichen Mindestanforderungen gestellt werden.
Die Dezentralisierung sei mit den beiden Wohnheimen in Kist wohl vorläufig abgeschlossen. Mit der grundlegenden Modernisierung des Haus 14 werde auch ein klares Signal zur Erhaltung des St. Josefs-Stifts trotz seiner komplexen Struktur gesetzt. „Im Moment leben im Stift fast ausschließlich Menschen, die ihr Leben aus unterschiedlichen Gründen auch hier verbringen möchten.“
Im Erthal-Sozialwerk zeige sich gerade in der Region Aschaffenburg ein deutlicher Bedarf bei den Werkstattplätzen für Menschen mit psychischer Behinderung, heißt es in der Mitteilung. Und auch der Wohnverbund in der Parsevalstraße sowie die Einrichtung Haus St. Josefs in Bad Kissingen wachsen stetig an. Im Haus St. Michael werden, so Götz, derzeit neben Rehabilitanden 24 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge auf das Leben in Deutschland vorbereitet.
Der Umzug des Hauses auf den Würzburger Heuchelhof sei für das Frühjahr 2017 vorgesehen. In Heidingsfeld gibt es seit wenigen Wochen ein neues Angebot. „In dem sogenannten Zuverdienstprojekt Nachbar Wenzel können psychisch kranke Menschen Beschäftigungsangebote wahrnehmen, die ganz speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind“, sagt der Geschäftsführer.
Die Dr. Maria-Probst Schule ist von der Sedanstraße in Würzburg auf den Heuchelhof gezogen. An der staatlich anerkannten Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe absolvieren rund 280 SchülerInnen die Ausbildung.
Am Ende wurde der neue Vorstand gewählt: Vorsitzender bleibt Werner Scheller, seine Stellvertreter heißen Ernst A. Hestermann und Heinz Heinrich, Beisitzer sind Pfarrer Dr. Matthias Leineweber, Mechthild Schwierczek, Pfarrerin Kirsten Müller-Oldenburg und Wolfgang Meier. Nicht mehr dabei sind Dr. Harald Ebert und Elisabeth Schorn.