Eine der größten Plantagen zur Aufzucht von Marihuana in der Region haben Ermittler der Würzburger Kripo entdeckt: 30 Kilo Pflanzen wucherten in einem Gewächshaus – nur einen Steinwurf vom Würzburger Gefängnis entfernt, wie Ermittler schmunzelnd vermerken.
Drei Verdächtige in Untersuchungshaft
"Bei der Durchsuchung von sechs Objekten stellten die Beamten rund 50 Kilo Rauschgift sicher", schreiben Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen und Polizeisprecherin Claudia Ernst in einer Pressemitteilung. Drei dringend Tatverdächtige sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.
„Nach akribischer Ermittlungsarbeit in den vergangenen Monaten“ sei ein Familientrio ins Visier der Beamten gerückt, das im Verdacht stand, einen schwunghaften Handel mit Betäubungsmitteln zu treiben. Am Dienstagmorgen vollzogen Polizisten die Durchsuchungsbeschlüsse.
"Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass ein 60-Jähriger und seine beiden Söhne im Alter von Anfang 20 Jahren eine Marihuana-Aufzuchtanlage im großen Stil betrieben“, heißt es in der Mitteilung. Einer der Verdächtigen soll ein Würzburger Eventmanager sein.
Umfangreiche Anlage
Die professionell ausgestattete Anlage befand sich in einem Gartenhaus, die dazugehörige Trockenkammer in einem weiteren Gebäude. In einem Firmenanwesen stießen die Polizisten auf weitere 20 Kilogramm tiefgefrorenes Marihuana und 30 Kilogramm Marihuana-Pflanzen. Auch jede Menge Rauschgift-Utensilien wurden sichergestellt.
Die Anlage ist nicht weit von jener Halle in einem Gewerbegebiet, in der ein Mann bis vor elf Jahren die bisher größte entdeckte Drogen-Plantage mit Tausenden von Pflanzen in Würzburg betrieben hatte. Die fiel nur deshalb auf, weil die Pflanzen zur Aufzucht so viel Rotlicht brauchten, dass im betroffenen Stadtteil laufend der Strom ausfiel.
Haftbefehl für drei Verdächtige
Im aktuellen Fall nahm die Polizei die drei Beschuldigten am Dienstagmorgen an ihren Wohnadressen fest. Sie wurden am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Sie wurden in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert.