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ZELLERAU
Große Auftritte auf kleiner Bühne
„Frau fand Bauer“: Erstmals mit einem eigenen Programm in der Bütt erhielten Rosi Ullrich und Kalle Pfeuffer großen Beifall.
Foto: Christian Ammon | „Frau fand Bauer“: Erstmals mit einem eigenen Programm in der Bütt erhielten Rosi Ullrich und Kalle Pfeuffer großen Beifall.
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 |  aktualisiert: 08.01.2016 10:07 Uhr

Bei den Prunksitzungen der Narrenfreunde Zellerau (NFZ) geht es seit jeher heimelig zu: Die Wände des Vereinsheims „Campo“ sind mit Fotografien von Ausflügen und früheren Auftritten der Fasenachter gepflastert. Pokale des Dartvereins stehen auf einem Sims. Der schmale, lang gezogene Raum ist kunterbunt geschmückt - keine Spur der tristen Mehrzweckhallen-Atmosphäre anderer Prunksitzungen der Region. Insgesamt fanden 180 Gäste und Aktive im Vereinsheim Platz.

Allerdings ist es für die Akteure nicht einfach, auf der nur wenige Quadratmeter großen Bühne zurechtzukommen. Dennoch reichte der Raum den zehn jungen Damen von den Steiner Schlossgeistern, einen atemberaubenden Gardetanz aufs Parkett zu legen. Zum rhythmischen Klatschen des Publikums zeigten sie einen Revuetanz mit akrobatischen Luftsprüngen und Spagat. Die Steiner Schlossgeister sind jedes Jahr zu Gast. Heuer hatten sie zudem ihr Tanzmariechen, ihre Prinzgarde und ein Männerballett dabei.

Auch für die 20 Narren von der Guggenmusik aus Eibelstadt reichte der Platz, um mit einer mächtigen Tuba, Blasinstrumenten und Schlagzeug für Stimmung zu sorgen und schließlich eine Polonaise zwischen den eng gestellten Tischen hindurch anzuführen.

Großen Beifall erhielten auch die „Four-Beat“-Percussiongruppe des Fasenachtsnachwuchs von der Eigenheimervereinigung Güntersleben, Büttenrednerin Ines Muth aus Erlabrunn und vor allem die Zellerauer Eigengewächse: das Tanzmariechen Syndia Gehringer, Büttenredner Jürgen Heid als Postzusteller und mit Rosi Ullrich und Kalle Pfeuffer mit ihrem Premiereprogramm „Frau fand Bauer“. Um Mitternacht sorgten die „Babalous“ für einen musikalischen Ausklang.

„Bei größeren Veranstaltungen weichen wir zwar inzwischen in die größere DJK-Turnhalle in der mittleren Zellerau aus“, sagte NFZ-Gründungsmitglied Gernot Lehmann: „Aber die Stimmung im Campo ist einfach unübertroffen.“ Für den 2. Februar planen die Narrenfreunde mit einer „Kultfete“, einer Prunksitzung mit früheren Aktiven, den 22. Geburtstag ihres Vereinsheims zu feiern. Den Anstoß zum Bau des Campo in der Weißenburgstraße 40c hat der frühere Zellerauer Pfarrer Paul Nützel gegeben. Zunächst bestand es nur einem beengten Raum, in dem die 1996 gegründeten Narrenfreunde anfangs die „kleinste Prunksitzung Würzburgs“ abhielten. Im Laufe der Jahre erweiterten die Narren das Vereinsheim, das sich an das Erdgeschoss eines Mietshauses schmiegt.

Betrieb auch außerhalb der Session

Im „Campo“ ist auch außerhalb der Session Betrieb: Der Verein nutzt es für Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Parties aller Art. Hier trainiert der Nachwuchs und es gibt einen kostenlosen Fitnessraum für Jugendliche, es wird gekartelt oder beim Stammtisch über neue Projekte geredet. So bemühen sich die heute über 80 Mitglieder das ganze Jahr über darum, den Stadtteil zu beleben. Sie beteiligen sich am Pfarrfest von Heiligkreuz, am Spielfest der Kindergärten, sie organisieren eine Weihnachtsfeier für Obdachlose und seit zehn Jahren eine Ferienfreizeit für sozialschwache Kinder auf der Frankenwarte.

 
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