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WÜRZBURG
Großbrand: Sanierung in St. Hildegard kommt voran
Bild der Verwüstung: Über mehr als 100 Meter brannte Mitte September der Dachstuhl in der Würzburger Peterpfarrgasse aus.Foto: Thomas Obermeier
| Bild der Verwüstung: Über mehr als 100 Meter brannte Mitte September der Dachstuhl in der Würzburger Peterpfarrgasse aus.Foto: Thomas Obermeier
aj
 |  aktualisiert: 16.01.2012 14:38 Uhr

Vier Monate nach dem verheerenden Großfeuer von St. Hildegard ist der Großteil des abgebrannten Dachstuhls in der Würzburger Innenstadt wieder abgedichtet. Darüber informiert der Pressedienst des Ordinariats. Alle Arbeiter, die in an der Peterpfarrgasse am Wiederaufbau beteiligt sind, trafen sich vergangene Woche zu einem Handwerkerfest.

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„Wir haben absichtlich kein Richtfest gefeiert, weil die Umstände zu traurig sind", erklärte Otmar Finger, Geschäftsführer der SBW-Bauträger- und Verwaltungs-GmbH. Dennoch sollte es eine kleine Feier geben, waren die Zimmermänner der beauftragten Firma Karch aus Dietfurt überzeugt. „Sonst bringt es Unglück", betonte Zimmermann Johannes Mendel. Sein Kollege Franz Grad kletterte auf den Giebel und brachte dort einen kleinen Tannenbaum an. Anschließend sprach Mendel einen Richtspruch.

In der Nacht zum 15. September war im Dachgeschoss des Hauses ein Feuer ausgebrochen.

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Es war der größte Brand in der Würzburger Innenstadt seit 1945. Rasend schnell zerstörten die Flammen den Dachstuhl auf einer Länge von 100 Metern. Zu Schaden kamen zwei Caritas-Einrichtungen – das „Haus für Kinder“ St. Hildegard und die benachbarte Fachakademie für Sozialpädagogik – sowie das Konvent Nazaret der Oberzeller Franziskanerinnen und das Haus Berscheba, eine Wohngruppe traumatisierter Frauen. Über 100 Feuerwehrleute waren in der Brandnacht und am darauffolgenden Tag im Einsatz. Menschen wurden nicht verletzt.
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„Unmittelbar nach Freigabe durch die Polizei wurde am 19. September mit den Aufräumarbeiten begonnen", blickte Finger zurück. Bis Anfang Dezember wurde der Brandschutt vom Dachstuhl geräumt, das gesamte Inventar aus dem Gebäude gebracht, aufbereitet und zwischengelagert. Parallel begann man mit den Entkernungs- und Trocknungsarbeiten. Diese Arbeiten waren Anfang Dezember abgeschlossen.

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Während die einen mit den Räumungsarbeiten beschäftigt waren, erstellte das Ingenieurbüro Mittnacht die statischen Vorgaben zum Wiederaufbau des Dachstuhles. „Nach Auftragsvergabe wurde am 12. Dezember mit dem Wiederaufbau durch die Firma Karch begonnen. Innerhalb von rund zwei Wochen konnten über 50 Prozent des Dachstuhls erstellt werden“, freute sich Finger bei dem Ortstermin. Dem wenigen Regen von Mitte September bis Dezember sei es zu verdanken, dass keine größeren Feuchtigkeitsmengen das ungeschützte Gebäude weiter beschädigten.

Die Kosten für die Sicherungs-, Trocknungs- und Brandräumungsleistungen betragen rund 700 000 Euro. Nach Fingers Angaben werden die Kosten für den kompletten Wiederaufbau auf rund 3,5 bis vier Millionen Euro geschätzt. Wieder bezugsfähig soll das Gebäude voraussichtlich im Herbst 2012 sein.

Handwerkerfest: Franz Grad am neuen Dachgiebel.
Foto: V. Biermann | Handwerkerfest: Franz Grad am neuen Dachgiebel.
 
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