Jürgen Treyz (Gitarre, Gesang) und Gudrun Walther (Geige, Gesang, diat. Akkordeon) sind zwei der erfolgreichsten Folkmusiker Deutschlands. Mit Bands und Projekten, allen voran ihre Erfolgsband Cara, touren sie regelmäßig in Europa, den USA und Australien. Umso schöner war es, dass das Duo auch den Kultur-Ort Zell a. Main mit einem Auftritt bedachte. Das fanden die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Arbeitskreises Kultur Zell und viele Folkmusik-Interessierte aus Würzburg, dem Landkreis bis hin nach Bamberg. Auch fast die komplette Würzburger Session-Szene hatte die Möglichkeit genutzt, im Kulturkeller einen inspirierenden Abend zu verbringen. Das "Folkfachpublikum" wurde für sein Kommen mit einem wunderbaren Konzert belohnt und war von der ersten Minute von der Vielseitigkeit und Musikalität der Künstler begeistert. Gudrun überzeugte mit ihrem virtuosen Geigenspiel und ihrer wunderschönen Stimme, die so passend für die deutschsprachigen und keltischen Volksliedern war - feinfühlig und meisterhaft begleitet von Jürgen an der Gitarre. Es kam sehr schnell eine intime Stimmung zwischen den Künstlern und dem Publikum auf, das Mitsingen (Kommentar von Gudrun: "Die sind gut") und sogar das Tanzbein schwingen durfte. Außerdem erfuhren die Besucher viel über die Tanzmelodien und Lieder, deren Inhalte und musikalischen Quellen sowie deren Verwandtschaft mit Stücken in ganz Europa. Schon früher gab es einen regen musikalischen, grenzenlosen und freundschaftlichen Austausch. So spielten die beiden "Germans" zum Beispiel zwei Germans, die in der traditionellen Musik Irlands verwurzelt sind. Einige der deutschen Tanzmelodien, die das Duo darbot, stammten aus der Sammlung der Dahlhoffs. Dabei handelt es sich um eine 1400 Seiten umfassende, deutsche Tanzmusiksammlung aus dem 18. Jh, die sich im Besitz der Staatsbibliothek in Berlin befindet und die digitalisiert jedermann zur Verfügung steht. Ein Tipp, dem einige der anwesenden Musiker sicher nachgehen, nutzen und damit die Würzburger Sessions bereichern werden. Zu schnell war das kurzweilige, stimmungsvolle Konzert vorbei und das sympathische Duo bedankte sich bei den Helfern und schickte das Publikum mit zwei Zugaben auf den Nachhauseweg.

Von: Sabine Pichler (Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit, Markt Zell a. Main)