Zurecht fühlte sich der gescholtene Hotelangestellte mit dem gleichnamigen Song angegriffen: Denn in dem vom Ensemble des Gesangvereins "Frohsinn" inszenierten Kriminal-Musicals "Im Hotel wird’s kriminell" war diesmal der Gärtner tatsächlich nicht der Mörder. Und auch der perfekte Mord der nervigen Schwiegermutter (Claudia Ballali) durch den ungeliebten Ronny Rollo (Matthias Franz) misslang. Stattdessen endete das mit famosen gesanglichem und schauspielerischem Können in der Julius-Echter-Kirche in fünf ausverkauften Aufführungen dargebotene grandiose Kriminalstück mit einem Happy End: Obwohl "Ausbrecher" Alfonso (Egbert Fischer) durch Ed, alias Peppi Fischer und Fred (Norbert Schraut) immer wieder zur Fortsetzung seiner "Karriere" animiert wurde, konnte der Aussteiger aus dem Gauner-Milieu nicht nur der steten Versuchung seiner Kollegen widerstehen. Schließlich fand er in dem von Hoteldirektor Roberto Blank (Waldemar Franz) und Chefin Teresa (Heidi Beck) herunter gewirtschafteten schäbigen Hotel nicht nur Gefallen am ehrlichen Leben sondern in Zimmermädchen Natascha (Noelle Fischer) sogar die sehnlichst erhoffte Liebe fürs Leben. Den Segen von Pater Dankfried (Burkhard Göbel) und seiner Ministranten-Kinder gab es obendrein.
Die Annalen des 1902 gegründeten Gesangsvereins "Frohsinn" belegen die Begeisterung dessen Mitglieder für den naheliegenden Gesang, aber auch für schauspielerische Inszenierungen. Darauf besinnen sich die Verantwortlichen und Aktiven bis heute. Ein derartiges Projekt wie das an fünf Abenden zur Aufführung gekommene Krimi-Musicals gilt in der langen Vereinsgeschichte jedoch als einzigartig. Auf das überwältigende Interesse am Vorverkauf reagierten die Organisatoren mit einer zusätzlichen, fünften Aufführung. Und sogar zur Generalprobe fand sich Publikum ein in der ehemaligen Pfarrkirche Julius Echter im unteren Leinach.
Immenser Aufwand und überwältigender Erfolg
Einzigartig war jedoch nicht nur der mit Proben über ein ganzes Jahr betriebene immense Aufwand. Auch der überwältigende Erfolg und die begeisterte Resonanz dürfte dem etwa 60-köpfigen Ensemble samt den fast 20 singenden Kindern des beteiligten gemeinsamen Kinderchors "Young Voices" beider Leinacher Gesangvereine sowie dem etwa zehnköpfigen Technik-Team Motivation sein für weitere ambitionierte Projekte. Das Glücksgefühl des Erfolges war nach der finalen Aufführung bei den Akteuren und Verantwortlichen jedoch gepaart mit verständlicher Erschöpfung.
Mit Begeisterung probten die Akteure im Altersspektrum von sechs Jahren bis Ü 70 zur Vorbereitung über die Dauer eines Jahres zweimal wöchentlich Textpassagen und Hits von Udo Jürgens bis Queen und Frank Sinatra für die Inszenierung des Kriminal-Musicals "Im Hotel wird’s kriminell". Zur Integration des Ensembles machte sich Chorleiterin Katharina Otto eigens die Mühe, das Originalstück auf die große Zahl der Beteiligten und zur lokalen Zuordnung zu übertragen. Auch für das handgefertigte Bühnenbild des 1980er-Jahre-Flair und die Requisite sorgten die Sängerinnen und Sänger mit Unterstützung von außen selbst.
Erstmals dabei: "Young Voices"
Erstmals an einer großen Aufführung beteiligt war auch der im Oktober 2022 von den beiden örtlichen Gesangvereinen Frohsinn und Gemütlichkeit gemeinsam aus der Taufe gehobene Kinderchor "Young Voices" unter Leitung von Luisa Scheiner. Bei derartigem Engagement und dem von Chorleiterin Katharina Otto betriebenem eigenen hohen Anspruch wundert es nicht, dass sich durch den beständigen Erfolg der Gesang-, Schauspiel und Gospel-Projekte auch Interessierte von außerhalb des Leinachtals vom Angebot des Gesangvereins Frohsinn angesprochen fühlen. Etwa ein Drittel des Ensembles rekrutiert sich mittlerweile aus den umliegenden Gemeinden.
Gemäß des Mottos, nach der Show ist vor der Show, sind neben Chorwochenende, Workshops, Weihnachtskonzert und Gospel-Night schon neue Projekte in Planung.