
Nachdem er in nicht-öffentlicher Sitzung schon die Gemeinderatsmitglieder informiert hatte, tat Gollhofens Bürgermeister Heinrich Klein dies nun öffentlich: Bei der nächsten Kommunalwahl will er nicht mehr antreten.
Er werde heuer noch 65 Jahre alt, Zeit aufzuhören, meinte Klein am Ende der jüngsten Gemeinderatssitzung. 2014 folgte Heinrich Klein als Bürgermeister Werner Pfadler nach.
Zwei Perioden lang war Klein dann Bürgermeister. Viele große Projekte seien bis zum Ende seiner Amtszeit abgeschlossen, meinte er. Die Weichen für die Zukunft seien gestellt, sagte Klein und meinte damit unter anderem die alte Ziegelei.
Mit 70 Jahren möchte er kein Bürgermeister mehr sein, deswegen höre er rechtzeitig auf und will einer Jüngeren oder einem Jüngeren gerne die Nachfolge überlassen. Allerdings habe sich noh niemand "aus der Deckung gewagt", auch nicht aus dem Gemeinderat, der das Amt gerne ausüben möchte.
Erneuerung der Bundestraße 13
Doch jetzt müssen sich Bürgermeister Klein und der Gemeinderat erst mit der Dorferneuerung beschäftigen. Die Erneuerung der Bundestraße 13 und die damit verbundene Neugestaltung der Randbereiche inklusive Gehwege war bereits Thema einer Ratssitzung. Jetzt informierte Joachim Reindler vom Amt für Ländliche Entwicklung abschließend über das Areal Bischofsbrunnen.
Rund 617.000 Euro soll die Maßnahme kosten. Hinzu kommen laut Reindler noch 27.000 Euro für die Eingrünung sowie 13 Prozent Baunebenkosten und jährlich 7000 Euro Beitrag zum Verband für Ländliche Entwicklung. "Wir kommen bei knapp 700.000 Euro raus", schätzte Reindler in der Ratssitzung.
Untersuchung auf Kampfmittel
Da ganz Gollhofen als Bodendenkmal gilt, braucht es eine archäologische Baubegleitung. Hier ist noch kein Büro gefunden, das die Arbeit übernimmt. Auch für eine Lagerfläche "In der Scharren", die für die Dorferneuerungsmaßnahmen notwendig ist, wird ein Archäologe benötigt. Das macht aber das Amt, die Gemeinde muss lediglich den Bagger bezahlen. Zudem muss auch noch eine Kampfmitteluntersuchung stattfinden. Die Kosten dafür und für die Archäologen kommen noch hinzu.
Bei diesem Projekt bekommt der Bischofsbrunnen statt zweier seitlicher Treppenzugänge einen trapezförmigen Zugang nach vorne, damit der Brunnen besser zur Geltung kommt. Der zentrale Bereich des Bischofsbrunnen wird entsiegelt, sprich er bekommt mehr Grün. Der Löschteich wird zu einer Kneippanlage umgestaltet. "Es soll ein Ort mit Aufenthaltsqualität werden", erläuterte Reindler. Auch das Kirchenweglein (Kirchenstaffel) wird neugestaltet, allerdings ohne tiefen Eingriff in den Untergrund.
Baubeginn am Bischofsbrunnen
Reindler freut sich auf das Projekt. "Das Ding könnte richtig gut werden", meinte er. Hier griff der örtliche Beauftragte der Dorferneuerung, Harald Trabert, leicht korrigierend ein: "Das wird gut", bekräftigte er. Baubeginn am Bischofsbrunnen soll im September sein. Bis Juni 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Der Gemeinderat fasste dazu einstimmig die notwendigen Beschlüsse.
Weiteres Projekt in der Dorferneuerung ist die Ziegelei. Dazu wird ein Bebauungsplan erstellt, mit dem das Areal von einem Gewerbe- in ein Dorfmischgebiet umgewandelt wird. Jetzt wird noch ein Büro für die Baubegleitung gesucht. Der Rat stimmte der entsprechenden Ausschreibung zu.
Ob auch nach der Bundestagswahl noch genügend Geld für Dorferneuerungen zur Verfügung steht, wollte Gemeinderat Gerd Wagner wissen. Das konnte Reindler nicht beantworten. "Das ist zu viel Glaskugel", meinte er. Allerdings komme das meiste Geld vom Freistaat.
