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Goldene Meisterbriefe für Bäcker
Erhielten den Goldenen Meisterbrief für den 40sten Jahrestag als Meister, links Obermeister Wolfgang Rhein, rechts der Präsident der Handwerkskammer Walter Heußlein
Foto: Ammon | Erhielten den Goldenen Meisterbrief für den 40sten Jahrestag als Meister, links Obermeister Wolfgang Rhein, rechts der Präsident der Handwerkskammer Walter Heußlein
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 17.11.2018 02:13 Uhr

Das Jahr 1968 war politisch ein bewegtes Jahr. In diesem Jahr haben elf Bäcker im Gebiet der heutigen Innung Mainfranken ihren Meisterbrief erhalten. Doch auch der Traditionsberuf des Bäckers befand sich im Umbruch. Bei der Übergabe der Goldenen Meisterbriefe an die Jubilare im Rittersaal des Schlosses Grumbach durch die Handwerkskammer von Unterfranken betonte der Präsident der Handwerkskammer Unterfranken Walter Heußlein die zahlreichen Herausforderungen, denen sie sich in den vergangenen 50 Jahren zu stellen hatten.

Anders als die politischen Aktivisten von damals hätten sie meist ohne großes Aufsehen ihre Betriebe geführt und Lehrlinge ausgebildet und dennoch einen Beruf erlebt, der sich von Grund auf veränderte. "Sie verkörpern eine Generation mit Erfahrung, Verantwortungsbewusstsein und hoher sozialer Kompetenz", betonte Heußlein. Außerdem wurden nochmals 13 Bäcker für den 40sten Jahrestag ihres Meisterbriefes geehrt. Organisiert wurde der Ehrenabend von der Innung mit Obermeister Wolfgang Rhein.

Als prägend für das Bäckerhandwerk beschrieb er den technischen Fortschritt, der auf das Berufsbild des Bäckers tiefgreifende Auswirkungen gehabt habe, aber auch viele zeit- und arbeitssparende Neuerungen brachte. Gleichzeitig habe der Umweltschutz an Bedeutung gewonnen. Wie sehr sich das Handwerk verändert hat, ist im Bäckerei-Museum im Schloss Grumbach, das auch die Jubilare besichtigten, zu sehen. Gleichzeitig ist allerdings auch die Zahl selbstständiger Bäckereien drastisch gesunken: Dies schlug sich auch darin nieder, dass sich die einzelnen, kleinen Innungen zur Bäcker-Innung Mainfranken zusammenschlossen.

Heußlein erwartet auch für die kommenden Jahrzehnte deutliche Veränderungen, etwa durch die Alterung der Gesellschaft, die Auswirkungen auf das Verbraucherverhalten haben dürfte, aber auch die Digitalisierung und Maßnahmen zur Energieeinsparung. Er setzt dabei darauf, dass die besonders stromintensiv produzierenden Bäckereien selbst erzeugten Strom und neue Strom-Speichertechniken, um das Netz zu entlasten, nutzen, "Hier ist eine Gleichbehandlung mit der Industrie längst überfällig", erklärte er und tritt für eine staatliche Anschubfinanzierung für die Betriebe ein. In einer Umfrage wird derzeit das Stand und Interesse der Betriebe erfasst.

Doch auch die voranschreitende Individualisierung der Gesellschaft hat ihre Spuren hinterlassen: So stellte Heußlein fest, dass das "Wir-Gefühl" im Berufsstand abgenommen habe: "Das Handwerk ist nur eine Macht, wenn es auch versteht, geschlossen gemeinschaftlich und Hand in Hand aufzutreten und zu handeln", stellte er fest.

Den Goldenen Meisterbrief für 50 Jahre erhielten: Friedbert Bechold (Rieneck), Kurt Bömmel (Würzburg), Heinrich Fischer (Hafenlohr), Günther Kachel (Remlingen), Kurt Mauer (Frickenhausen), Siegfried Pfeuffer (Ochsenfurt), Hans Reich (Würzburg), Herbert Rudolph (Eußenheim), August Schedel (Aub), Albrecht Schmitt (Retzstadt), Alfred Stark (Arnstein); für 40 Jahre: Edgar Beck (Kreuzwertheim), Georg Büttner (Karlstadt), Franz-Josef Engel (Retzstadt), Otto Heim (Weyersfeld), Berthold Heunisch (Geroldshausen), Berthold Jäger (Zellingen), Bernhard Jonas (Theilheim), Herbert Ruppert (Rieneck), Roland Scheiner (Marktheidenfeld), Ralf Schenk (Randersacker), Günter Scheurich (Windheim), Emil Schmitt (Retzstadt), Lothar Schmitt (Tauberrettersheim)

Erhielten den Goldenen Meisterbrief für den 50sten Jahrestag als Meister, links Obermeister Wolfgang Rhein, rechts der Präsident der Handwerkskammer Walter Heußlein
Foto: Ammon | Erhielten den Goldenen Meisterbrief für den 50sten Jahrestag als Meister, links Obermeister Wolfgang Rhein, rechts der Präsident der Handwerkskammer Walter Heußlein
 
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