
Um das Engagement der ehrenamtlich tätigen Giebelstädter zumindest symbolisch zu würdigen, hat der Gemeinderat eine neue Bürgermedaille kreiert.
Eine ganze Reihe davon in Bronze, Silber und Gold konnte Bürgermeister Helmut Krämer im Kartoffelkeller an Mitbürger vergeben, die mindestens zehn, 15 oder gar 20 Jahre lang im Vorstand eines Vereins ehrenamtlich tätig sind, oder die sich in anderer Weise um das Gemeindeleben verdient gemacht haben.
Zwei Giebelstadter ragen aus diesem Kreis heraus: Josef Stahl, der sich seit mehr als vier Jahrzehnten für Giebelstadt und sein Heimatdorf Sulzdorf einsetzt und die Gemeinde unter anderem 18 Jahre lang im Kreistag vertreten hat, und Alois Himmel aus Eßfeld, der auf eine über 60-jährige Tätigkeit in den unterschiedlichsten Ehrenämtern zurückblicken kann. Sie gehören künftig zum Kreis der Giebelstadter Ehrenbürger. Stellvertretend für den fast 95-jährigen Alois Himmel nahm sein Sohn Hermann die Urkunde und die Ehrenmedaille aus massivem Silber entgegen.
Fortschritte
Die Themen, denen sich Bürgermeister Helmut Krämer in seiner Neujahrsansprache widmete, unterschieden sich kaum von denen des vorigen Jahres. Es sind die Dauerbrenner, bei denen Krämer zumindest von Fortschritten berichten konnte. Darunter die B 19-Ortsumgehung, deren Bau vor einem Jahr noch zu kippen drohte und die nun doch als vordringliche Maßnahme gilt.
Dass dies so ist, sei vor allem dem beispielhaften Einsatz der Bundes- und Landtagsabgeordneten von CSU und SPD, Paul Lehrieder, Manfred Ländner und Volkmar Halbleib zu verdanken. Im Moment werde der Beginn des Planfeststellungsverfahren nur noch von der Naturschutzbehörde an der Regierung von Unterfranken verzögert, die es nach einem Jahr noch nicht geschafft habe, den ausgehandelten Kompromiss um Ausgleichsflächen für Wiesenweihe und Feldhamster fachlich zu bewerten. Zum Dauerthema sind auch die Asylbewerber geworden. Rund 80 Flüchtlinge leben in der Gemeinde.
Sie zu betreuen und zu integrieren, ist die große Leistung des ehrenamtlichen Helferkreises. Trotzdem sieht Krämer sorgenvoll in die Zukunft. Bezahlbarer Wohnraum für anerkannte Asylbewerber ist rar, die Integration in den Arbeitsmarkt bleibe für Jahre eine Herausforderung.
Vom Hochwasser überrascht
Überrascht wurde die Gemeinde vom Hochwasser nach dem schweren Unwetter am 29. Mai 2016. Vor allem Eßfeld hat es schwer getroffen. Beispiellos sei der Einsatz gewesen, in dem Nachbarn, Feuerwehren und Mitarbeiter des Bauhofs in den Wochen danach dafür gesorgt haben, die Spuren der Verwüstung zu beseitigen. Auch die staatliche Hilfe von insgesamt 300 000 Euro, die schnell und unbürokratisch an 150 Antragsteller aus dem gesamten Gemeindegebiet ausgezahlt wurde, habe die Not gelindert.
Krämers Dank galt dabei den Landtagsabgeordneten Manfred Ländner und Volkmar Halbleib, die dafür gesorgt haben, den Landkreis Würzburg in den Rang eines Katastrophengebiets zu heben.
Spannend bleibe die Frage, ob es gelingt, Lehren zu ziehen und mit einem wirksamen Hochwasserschutz für künftige Unwetter vorzusorgen. Das werde nur gelingen, wenn Landbesitzer bereit sind, Flächen für den Bau von Gräben und Rückhaltebecken zur Verfügung zu stellen.
Musikalisch umrahmt wurde Empfang vom Gesangsquintett Quadro Sound, die mit dem Lied „Marmor, Stein und Eisen bricht“ auf den gemütlichen Teil des Abends einstimmten.
Ehrungen
Mit der goldenen Bürgermedaille wurden ausgezeichnet: Maya Pohl (BRK Bereitschaft), Walter Wudy (Kirchengemeinde Herchsheim), Renier Baaken (Florian-Geyer-Festspielgemeinschaft), Lorenz Hebling (Feuerwehrverein Allersheim), Karl-Heinz Kordmann (Bürgerverein Allersheim), Hilde Weisensel, Claudia Meier, Bernhard Konrad und Alfred Raps (alle Volkstanzgruppe Eßfeld), Ute Weisensel (Musikverein Eßfeld), Sigrid Then und Werner Lörke (Posaunenchor Herchsheim), Robert Schmitt und Alfred Hügel (Blaskapelle Giebelstadt/Sulzdorf), Thea Wurm (Gemischter Chor), Herbert Grimm und Heinz Gross (Männergesangverein Liederkranz), Reinhard Hergenröther (SpVgg Giebelstadt) sowie Ferdinand Heimer (Förderverein Schwimmsport und Karnevalsgesellschaft).
Die Bürgermedaille in Silber erhielten Klothilde Nenninger (Seniorenclub), Betty Endres-Hammer (Landfrauen Allersheim), Roland Heinrich (Kulturverein) und Rainer Dettelbacher (Feuerwehrverein Ingolstadt).
Mit der bronzenen Bürgermedaille wurde bedacht: Roswitha Wagner-Busch, Martin Sichel, Michael Neige, Josef Langhirt, Ilse Pfeiffer, Herbert Klenk
Außerdem würdigte Bürgermeister Helmut Krämer Thomas Busch, der mit seinem Abschluss zum Kfz-Meister zu den besten seines Jahrgangs gehörte, und Julian Hofmann, der für seinen herausragenden Abschluss zum Landbautechniker den Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung erhalten hatte.