Würzburg Sie ist eine außergewöhnliche Frau mit Tatkraft, Humor, Freundlichkeit und Stil. Am Dienstag hat Sieglinde Mohr ihren 75. Geburtstag gefeiert. Sie ist immer noch aktive Chefin der Hotels "Wittelsbacher Höh" und "Residence" in der Innenstadt. Die Arbeit macht ihr immer noch Spaß, wie sie sagt, und so denke sie nicht daran aufzuhören. Zum Glück werde sie dabei von 60 tollen Mitarbeitern unterstützt.
Die Geburtstagsfeier fiel wegen Corona aus, viele Glückwünsche kamen dennoch. Für die Stadt gratulierte Oberbürgermeister Christian Schuchardt schriftlich, persönlich tat dies stellvertretend Würzburgs ehemaliger Bürgermeister Adolf Bauer. Er würdigte die Bedeutung der beiden Hotels für die Stadt und die außergewöhnliche Leistung von Sieglinde Mohr. Persönliche Glückwünsche überbrache auch Norbert Bauriedel als Präsident der Ritter vom Schenken. In der Herrengesellschaft war Sieglindes Mohrs verstorbener Mann Franz Mohr lange Präsident gewesen.
Mit dem Gastgewerbe ist die Jubilarin von klein auf verwurzelt. Ihre Mutter hatte am Sanderring die Gatstätte "Lohengrin" und war im sechsten Monat mit ihr schwanger, als das Haus 1945 zerbombt wurde. Die Mutter flüchtet zu Verwandten an der Isar, wo das Mädchen auf einem Bauernhof aufwuchs.
Mit sechs kam auch sie nach Würzburg zurück und machte nach der Schule ihre kaufmännische Ausbildung und als Hotelfachfrau. Mit 17 Jahren übernahm sie die Leitung der Jugend-Gaststätte im "Winzermännle" der Eltern in dem Domstraße. 1963 lernte sie Franz Mohr kennen, den sie 1965 heiratete. Zwei Jahre später übernahmen beide den "Dortmunder Hof" im Inneren Graben, der im Familienbesitz war.
1969 kam ihr Sohn Roland zur Welt. Da Paar kaufte die stilliegende Ausflugsstätte Wittelsbacher Höh und eröffneten es 1972 nach großem Umbau wieder. 1992 erwarb das Paar auch den "Ochsen" an der Juliuspromenade und bauten ihn mit Sohn Roland zum Drei-Sterne-Hotel "Residence" aus.