Das müsse ihr erst einmal jemand nachmachen, "60 Jahre mit einem Mann verheiratet zu sein", scherzt Irmgard Heinrich. Vor wenigen Tagen feierte sie mit ihrem Mann Anton Heinrich die Diamantene Hochzeit.
Wie sich die beiden genau kennengelernt haben, wissen sie gar nicht mehr genau. Beide stammen gebürtig aus Kürnach, gingen gemeinsam in die Schule. "Im Dorf kennt man sich halt, wir waren ja lauter Bäuerli", sagt Irmgard Heinrich. Geheiratet haben die beiden am 10. Mai 1960, an einem Dienstag. "Das war früher so üblich, dass Bauern dienstags geheiratet haben und die Arbeiter an einem Samstag", erklärt Anton Heinrich.
Anton, genannt "Toni", ist gelernter Landwirt und bewirtschaftete einen Hof mit Ackerbau und einigen Milchkühen. 1972 begann er zudem, beim Gartenamt zu arbeiten. Seinen Hof führte er als "Mondscheinbauer", also im Nebenerwerb fort. 1998 ging er in Rente, kurze Zeit später gab er auch seinen Betrieb auf. Die Leidenschaft zur Natur und den Pflanzen aber ist bis heute geblieben. In seinem großen Garten gibt es immer etwas zu tun. Anton war und ist zudem in einigen Vereinen aktiv, etwa bei der Feuerwehr, der KAB, beim ehemaligen Obstbauverein, oder beim JBO, dessen Gründungsmitglied er ist.
Irmgard unterstützte ihren Mann tatkräftig in der Landwirtschaft. "Da gab es immer etwas zu tun." Sie erinnere sich auch noch, dass sie bereits am Tag nach ihrer Hochzeit schon wieder zum Rübenhacken auf dem Acker stand. 1980 war sogar eine Reporterin einer Frauenzeitschrift vor Ort, um über ihren Alltag zu schreiben. Die Zeitschrift hat ihr Mann bis heute heimlich aufgehoben.
Das Jubelpaar hat drei Söhne, drei Enkelkinder und einen Urenkel. Ihr ganzes Leben verbrachten die beiden miteinander in Kürnach. Nicht einmal auf Reisen oder in den Urlaub sind die beiden – mit Ausnahmen einiger Vereinsfahrten - gegangen. Und auch die Familie ist weiter stark mit Kürnach verwurzelt. Ihre Kinder leben heute noch mit ihrer Familie im Ort, ein Enkel möchte demnächst ein Haus in Kürnach bauen.
Zu den Gratulanten zählt auch Bürgermeister René Wohlfart, der den beiden einen Geschenkkorb und seine besten Glückwünsche überreichte.
Vorbildliches Verhalten geht anders!
Nach einem solchen Auftakt im Amt ist noch viel Luft nach oben.