Zweimal musste der Start wetterbedingt verschoben werden. Beim dritten Anlauf konnte der Wetterballon an der Christian-von-Bomhard-Schule Donnerstag Mittag endlich gen Himmel schweben – viel bejubelt von etwa 700 Bomhardschülern. Am Abend war dann die Stimmung eher gedrückt, denn denn von der gelandeten Messgerätebox kam kein GPS-Signal mehr.
Die Schüler schauten beim Start besorgt nach oben, da etliche Flugzeuge hoch oben am Himmel zu sehen waren. Doch so schnell stieg der Ballon dann doch nicht, berechnet waren etwa fünf Meter pro Sekunde.
Dritter Versuch
Die Mission hieß bomSpace 3.0. 3.0 deshalb, weil es der dritte Versuch war. Das ganze Projekt ist Teil des P-Seminars Physik der Q12 der Christian-von-Bomhard-Schule. Verwirklicht wurde es von den Seminarmitgliedern Jinyue Chi, Leon Heß, Daniel Hutzler, Johannes Hoch und Tobias Derks und deren Kursleiter Jochen Leberecht. Viel Vorbereitungszeit war notwendig. Vor allem die Finanzierung des nicht gerade billigen Projektes musste gesichert sein. Neben der Schule konnten die Schüler die Ergersheimer Firma Mekra Lang als Sponsor gewinnen.
Dann musste beim Luftamt Nordbayern in Nürnberg die Genehmigung eingeholt werden. Eine der Voraussetzungen für die natürlich auch mit Kosten verbundene Erlaubnis war passendes Wetter. So hing es auch von der Bewölkung ab. Aber am Donnerstag passte es.
Steighöhe von 30 000 Metern
Beschafft werden musste der Ballon mit Fallschirm, Helium sowie die technische Ausstattung. Die bauten die Schüler dann selbst zusammen. Mit dabei sind eine Kamera und ein Barometer. Als Messtechnik beziehungsweise Software wurde das Arduino System mit vielen Sensoren verwendet. "Alles selber programmiert", verriet Leon Heß. Die Messdaten der Sensoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Lichtintensität werden auf eine Karte gespeichert.
Ziel war für den Ballon eine Steighöhe von 30 000 Metern zu erreichen und so Messwerte über Troposphäre und Stratosphäre und natürlich schöne Bilder zu bekommen.
Da es in dieser Höhe Temperaturen von minus 50 Grad Celsius hat, wissen die Seminaristen nicht, wie das die Sensoren vertragen. Getestet wurde nämlich nur im Gefrierschrank bis minus 20 Grad Celsius. "Da hat noch alles bestens funktioniert", weiß Leberecht.
Box noch nicht gefunden
Nach dem Start hieß es warten – bis der Ballon platzt. Das sollte zwei bis drei Stunden nach dem Start der Fall sein. Nach der Landung des 900 Gramm schweren Messtechnikkastens begann dann die Suche mittels GPS-Tracker. Das System ist aber auf eine Fläche von 200 mal 200 Meter begrenzt.
Als möglicher Landeplatz wurde ein Ort ein paar Kilometer südwestlich von Marktredwitz berechnet. Damit lag man richtig. Es gab noch SMS-Kontakt bis kurz vor der Landung in einem Gebiet zwischen zwei Sendemasten. Dann sei der Kontakt abgebrochen, informierte Schulleiter Alfred Lockl am späten Abend. Da das Areal etwa eine Länge von 15 Kilometer hat, sei eine Suche aussichtslos. Jetzt will man laut Lockl die lokale Presse um Hilfe bitten, damit die Box gefunden wird und ihren Weg nach Uffenheim findet.