Es ist nicht immer schön, eine Frau zu sein. Beim Friseur zum Beispiel, wo der Damenhaarschnitt deutlich größere Löcher ins Budget reißt als das Kürzen des männlichen Haupthaares. Oder im Job, wo es immer noch Chefs gibt, die ihren Mitarbeiterinnen für dieselbe Arbeit weniger bezahlen als deren mit anderen Geschlechtsmerkmalen ausgestatteten Mitbürgern. Oder im juristischen Staatsexamen, wo Frauen laut einer Studie schlechter bewertet werden als Männer. Oder in der Reinigung, wo das Säubern eines Größe-36-Blüschens teurer ist als das Waschen eines XXL-Oberhemds.
Das ist aber alles nicht so schlimm, weil das Frausein auch viele Vorteile hat. Welche Geschlechtsgenossin braucht schon ein gutes Gehalt, wenn sie im Kino ungestört weinen darf? Warum sollte frau sich an ihrer Examensnote stören? Schließlich kann sie sich ihre Augenränder wegschminken. Und sie darf ganz allein in einer Kabine pinkeln, statt sich in einer Reihe mit wildfremden Menschen erleichtern zu müssen.
Ausgeleuchtete Frauenparkplätze
Außerdem haben wir ja auch noch die Frauenparkplätze. Schön hell sind sie, meist im vorderen Teil des Parkhauses gelegen und üppig bemessen, weil frau ja, wie jedermann weiß, zu dusselig zum Einparken ist.
Zwar gibt es auch Männer, die ihre Autos dort abstellen. Aber darüber schauen wir Mädels großzügig hinweg. Kleine, schmächtige Kerlchen, die nicht gut Autofahren können und Angst haben überfallen zu werden, wecken den uns in die Wiege gelegten Mutterinstinkt.
Wenn es um Behindertenparkplätze geht, hört der Spaß allerdings auf. Das hat nun auch ein mit gesunden Gliedmaßen ausgestatteter Stadtrat gelernt. Und wer hat es ihm beigebracht? Natürlich eine Frau.