
Wir nennen sie „Hinterbliebene“. Ein ganzes Körbchen voll davon steht im Keller neben der Waschmaschine. Das Körbchen ist rot. Die Hinterbliebenen sind schwarz. Es sind einzelne Herrensocken, die ihrer Partner auf unerklärliche Weise in der Waschmaschine verlustig gegangen sind.
Keine Woche vergeht, da der Mann an meiner Seite nicht mit traurigem Blick vor mir steht, in der Hand ein schlaffes, dünnes, Strümpfchen. „Wo ist das andere?“, fragt er dann. Und ich antworte stets, dass ich es nicht weiß.
Irgendwo in den Untiefen unserer Waschmaschine lebt ein Socken fressendes Monster. Ein gieriges, bösartiges Wesen von einem anderen Stern, das sich von Strümpfen ernährt. Und das niemals Paare verspeist.
„Die waren richtig teuer“, sagt mein Liebster vorwurfsvoll und präsentiert mir den hinterbliebenen Teil eines seidenen Sockenpaares. „Warum benutzt Du den Plural?“, frage ich. Er geht. Das nennt man Resignation.
Ich begebe mich in den Keller. Wäsche waschen. Als ich eineinhalb Stunden später die Waschmaschine öffne, fällt mir außer diversen Jeans auch eine schwarze Seidensocke entgegen. Strahlend will ich meinem Liebsten den Fund präsentieren.
Er steht in der Diele und poliert Schuhe. Mit einer aufgeschnittenen, schwarzen, seidenen Herrensocke.
Ich weiß, wann ich verloren habe. Wortlos lege ich den intakten Strumpf zurück in die leere Waschmaschine. Soll das Sockenmonster sie doch fressen.
MfG
Stattdessen muss man mit dem Witz aus den frühen siebziger Jahren (Sockenmonster) daherkommen! Echt langweilig!
Warum nicht mal einen Trend setzen und verschiedenfarbige Strümpfe tragen? Muß nicht alles aus Paris oder New York kommen. Mode dieser Art gab es bereits im Mittelalter mit langen Beinlingen. Dann braucht man auch keine Angst mehr vorm Sockenmonster zu haben.