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Giebelstadt
Giebelstadt: Mit dem Corona-Krapfen gegen die schlechte Laune
Bäcker Scheckenbach will sich von einem Virus nicht den Spaß verderben lassen und kam deshalb auf eine witzige Idee.
Thomas Scheckenbach präsentiert am Samstag in den Verkaufsräumen seiner Bäckerei in Giebelstadt seine Corona-Krapfen.
Foto: Daniel Peter | Thomas Scheckenbach präsentiert am Samstag in den Verkaufsräumen seiner Bäckerei in Giebelstadt seine Corona-Krapfen.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:26 Uhr

In diesem Fall dürfte Impfmüdigkeit kein Thema sein: Bäcker Thomas Scheckenbach aus Giebelstadt backt Corona-Krapfen zum Selber-Impfen. Die neue Variante des Fastnachtsgebäcks - zunächst nur für Erwachsene - findet reißenden Absatz. Am ersten Verkaufstag waren die Bleche schon um die Mittagszeit leer geräumt, sagt Bäckersfrau Maria Scheckenbach.

Das luftige Schmalzgebäck trägt einen Zuckerguss und pickelige grüne Zuckerperlen, die dem Corona-Virus zum Verwechseln ähnlich sehen. Oben drin steckt eine Einweg-Spritze, gefüllt mit Gin Tonic. Die muss man vor dem Verzehr drücken, damit der Corona-Krapfen seine Füllung erhält. 

"Es soll trotz Corona jeder seinen Spaß haben, es muss ja irgendwie weitergehen."
Maria Scheckenbach, Bäckersfrau aus Giebelstadt

Die Anregung dazu stammt von einem Kollegen aus Niederbayern, sagt Maria Scheckenbach. "Wir fanden die Idee total witzig und haben rum experimentiert, wie wir das auch hinkriegen können." Schließlich hätten Krapfen der verschiedenen Geschmacksrichtungen eine gewisse Tradition bei den Scheckenbachs. Jedes Jahr in den Wochen vor Fasching gibt es sie nicht nur mit Hiffenmark gefüllt, sondern auch mit Schokolade, Karamell oder in den alkoholischen Varianten für Erwachsene mit Eierlikör, Bailey's oder in der Geschmacksrichtung Schwarzwälder Kirsch. 

Die erste Charge der Corona-Krapfen vor der Auslieferung an die Filialen. Dort fand das originelle Gebäck am Freitag reißenden Absatz.
Foto: Thomas Scheckenbach | Die erste Charge der Corona-Krapfen vor der Auslieferung an die Filialen. Dort fand das originelle Gebäck am Freitag reißenden Absatz.

Die Folgen der Pandemie bekomme auch die Bäckerei zu spüren, sagt Maria Scheckenbach. Neben acht Verkaufsstellen betreibt das Ehepaar vier Cafés, darunter die Juliusspital-Bäckerei in Würzburg - und die sind gegenwärtig alle geschlossen. Die Freude am Fasching wolle man sich dadurch aber nicht vollends vermiesen lassen, betont die Bäckersfrau. Deshalb habe man alle Filialen geschmückt, und auch am klassischen Faschingsgebäck soll es nicht fehlen. "Es soll trotz Corona jeder seinen Spaß haben, es muss ja irgendwie weitergehen", trotzt Maria Scheckenbach den Umständen.

Am Anfang ist der Impfstoff knapp

Eines hat die Bäckerei dabei mit den Corona-Impfzentren gemeinsam: Am Anfang ist der Impfstoff knapp. "Wir haben erst mal 150 Stück gebacken, weil wir ja nicht wussten, wie die Corona-Krapfen ankommen", erzählt Scheckenbach. Den Run habe wohl Mitarbeiterin Christiane Kinzinger ausgelöst, die das neue Angebot in den sozialen Netzwerken verbreitet hat. "Seitdem sind alle sehr interessiert."

Am Samstag schon soll die Produktion des süßen Impfstoffs deshalb ausgeweitet werden. "Wir müssen deutlich aufstocken", sagt Maria Scheckenbach. Und am Montag kommt dann auch eine alkoholfreie Variante auf den Markt. "Bei uns kriegen Kinder nämlich auch ihre Impfung."

Eine ähnliche Idee, wie sich in Corona-Zeiten aus der Not eine Tugend machen lässt, hatte in der Vorweihnachtszeit bereits ein Konditor aus Bad Königshofen. Er stellte Schoko-Nikoläuse mit Mundschutz her und löste damit einen bundesweiten Boom aus.

 
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  • gerhard.meissner@mainpost.de
    Nur mal zur Versachlichung: Solche Einwegspritzen werden aus Polypropylen hergestellt, ein Kunststoff, der aufgrund seiner Eigenschaften keine Weichmacher benötigt und sich aufgrund seiner chemischen Beständigkeit sehr gut zur Aufbewahrung von Lebensmitteln eignet. Aus dem gleichen Material bestehen auch Tupper- und sonstige Dosen zur Aufbewahrung von Lebensmitteln.

    Gruß Gerhard Meißner, Redakteur
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  • r.kerber@web.de
    Da fällt mir nur eines ein: geschmacklos.
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  • andersdenker
    Wie blöd ist denn die Welt geworden dass jede gute und spassige Idee gleich mit schwachsinnigen Kommentaren bedacht wird. Wenn alle die, die zum Lachen in den Keller gehen auch da bleiben würden wär Einiges einfacher - auch ne Pandemie.
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  • juergenmagic@t-online.de
    Echt gute Idee. Diejenigen, die Angst oder Bedenken wegen dem Plastik haben, brauchen sich ja auch nicht impfen lassen. Es könnten ja paar Weichmacher am Impfstoff hängen bleiben und das wird ja in den Oberarm gespritzt zwinkern also im Augenblick gibt es wohl Wichtigeres als so Kinkerlitzchen mit dem Umweltschutz.
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  • rolandroesch@web.de
    Schmarren- Impfung ist notwendig und Utensil Plastik in Nahrung stecken in Zeiten wo es Plastik Vorbote gibt sehr daneben. Wie gesagt Idee is nicht schlecht.
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  • zaenglein@outlook.com
    Vielleicht sollte man bedenken, dass die Kombination von Spritzen und Alkohol bzw. Fett die Migration von Weichmachern und Kunststoffbestandteilen ins Lebensmittel fördert! Guten Appetit, bitte vor Verzehr bzw. Produktion einfach mal nachdenken! Das darf so sicherlich nicht in den Verkehr gebracht werden
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  • rolandroesch@web.de
    Plastik wird immer mehr verboten und die Bäckerei steckts noch auf Nahrungsmittel, sonst gute Idee.
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