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Klingen
Gibt es eine Zukunft für die Kirche in Klingen?
Von außen ist der kleinen Dorfkirche im Bieberehrener Ortsteil Klingen nichts anzusehen, doch innen 'bröselt' es von der Decke. Von der Diözese Würzburg gibt es keinerlei Zuschüsse. Bei einem Gespräch mit den Bürgern fand sich keine Lösung über den Fortbestand, denn der Kaufpreis ist noch offen.
Foto: Markhard Brunecker | Von außen ist der kleinen Dorfkirche im Bieberehrener Ortsteil Klingen nichts anzusehen, doch innen "bröselt" es von der Decke. Von der Diözese Würzburg gibt es keinerlei Zuschüsse.
Markhard Brunecker
 |  aktualisiert: 18.12.2023 02:43 Uhr

Die Filialkirche St. Georg im Bieberehrener Ortsteil Klingen gehört zur Bieberehrener Pfarrei St. Petrus und Paulus und St. Maria Magdalena der Pfarreiengemeinschaft TauberGau. Der Saalbau mit eingezogenem Chor und südlichem Dachreiter in neugotischem Baustil aus dem Jahr 1882 besitzt einen markanten Spitzhelm. Das Gotteshaus bildet heute noch den Mittelpunkt des knapp 80 Einwohner zählenden Dorfes. Doch seit dem Patroniziumsfest St. Georg Anfang der 2000er Jahre, (genaues ist nicht mehr bekannt) fand hier kein Gottesdienst mehr statt.

Bereits vorher war jährlich nur noch einmal jeweils am Patronstag ein Gottesdienst. Seitdem befindet sich das Gottes im Dornröschenschlaf. Der Grund: Teile vom Stuckprofil an der Decke fielen herunter. Bei einer Überprüfung durch das bischöfliche Bauamt der Diözese Würzburg wurde ein Riss festgestellt und die Kirche für einsturzgefährdet erklärt. Die Kirchenverwaltung Bieberehren und Pater Silvester hatten dieser Tage in das ehemalige Schulhaus eingeladen, um über die künftige Nutzungsmöglichkeit zu sprechen. Dieser Einladung folgten dreißig Bürgerinnen und Bürger Klingens und auch einige aus Bieberehren.

In Eigenleistung gebaut

Michael Volkert von der Kirchenverwaltung begrüßte zunächst diese für den kleinen Ortsteil hohe Besucherzahl. Da zeige sich bereits, dass ihnen das Gotteshaus ans Herz gewachsen sei. Er informierte, dass das Gotteshaus durch das Raster der Diözese Würzburg gefallen sei und es keinerlei Zuschüsse geben werde. Daher stellte er die Frage: Wie kann man die kleine Dorfkirche halten? Dazu ergänzte er, dass die Kirche bei einer Nutzungsänderung entweiht werde und anschließend zur freien Verfügung stehe. Klingen soll mit der Lösung leben können und die künftige Verwendung kirchenverträglich sein.

Schnell stellte sich heraus, dass bei den vor Jahren errechneten Renovierungskosten von 250 000 Euro und der heutigen Gesamtlage der Kirche eine kirchliche Nutzung keine Zukunft hat. Die rund zwanzig Katholiken des Ortsteils ziehe es zu einem Kirchenbesuch nach Bieberehren und die evangelischen Christen ins drei Kilometer entfernte Creglingen. Pater Silvester trug erfolgreiche Umnutzungen von Kirchen vor, dazu zählten Dorfläden bis hin zu Wohneinheiten. Bei keiner Lösung würde das Gebäude bis zum "St.-Nimmerleinstag" stehen bleiben.

Bei jeder Idee zum Fortbestand kam die Frage der Bürger: Wie viel kostet das Anwesen? Diese Frage konnte von keinem der anwesenden Mitglieder der Kirchenverwaltung beantwortet werden, die Eigentümer ist. Man könne sich erst mit dem Thema befassen, wenn der Preis vorliege. Denn es kämen auf jeden Fall Sanierungskosten und Erschließungskosten hinzu, da weder Kanal noch Wasserleitung vorhanden sind. Alle Klingener waren sich darüber einig, dass der Preis fast bei null liegen müsste, wurde die Kirche doch überwiegend von den Klingenern selbst in Eigenleistung vor rund 150 Jahren gebaut.

Zeitnah den Kaufpreis ermitteln

Nach meist sachlicher Diskussion erklärte sich die Kirchenverwaltung bereit, zeitnah einen Kaufpreis in Abstimmung mit der Diözese Würzburg zu ermitteln. In Klingen sollte man sich aber ebenfalls intensiv beraten, welcher Nutzung man die Kirche, die nicht unter Denkmalschutz steht, zuführen wolle. Pater Silvester dankte  den Bürgern für die kritische Diskussion, auch wenn ihnen die Enttäuschung über das bisherige Ergebnis anzumerken war. Michael Volkert versprach, dass man sich in rund zwei Monaten wieder zusammen setzen will, denn das Problem soll bis zu den Neuwahlen der Kirchenverwaltung 2024 gelöst sein.

 
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