Doch alles Drehen, Herumwirbeln und dazu passende Geschrei hilft nicht, wenn beim Aufeinandertreffen der Schwerter kein Ton zu hören ist. Wenn die Klingen stumm bleiben. „Das wirkt einfach nicht echt“, erklärt Rüdiger Scheer, Vorsitzender der Florian-Geyer-Spiele.
Fünf verschiedene Schwerter kommen bei den Festspielen zum Einsatz. Nachbildungen aus der Original Geyer-Zeit. Es gibt zwar insgesamt zehn Stück, aber sie sind schon nicht mehr einsatzfähig. Sie sind vom Alter und den vielen Kämpfen gezeichnet. Noch funktionieren sie, aber nicht mehr richtig sicher, teilweise sogar schon brüchig.
Deshalb wurde schon vor den ersten Proben versucht, neue Schwerter zu besorgen. „Doch dies erwies sich als schwieriger, als gedacht“, erzählt Regisseur Renier Baaken. Zunächst wollten die Geyer zwei neue Schwerter hier im Umkreis fertigen lassen. Doch die Preise für solche Extraanfertigungen stellten sich als unbezahlbar heraus. Dann suchten sie im Internet, in speziellen Onlineshops für Mittelalterartifakte. Diese Schwerter waren zwar billig, doch stellten sie sich bei der Lieferung als Enttäuschung heraus. „Anfangs war die Suche ziemlich frustrierend“, erinnert sich Rüdiger Scheer.
Zum 35. Jubiläum der Festspielgemeinschaft Florian Geyer sollte sich das Problem dann aber von allein lösen. Die Geyer luden zu einem Mittelaltermarkt ein, zu dem auch der Schmied Falk Laxander aus Hannover eingeladen war. Bei ihm wurden dann zwei Schwerter zu akzeptablen Konditionen in Auftrag gegeben. Bei der Premiere werden die Schausteller wohl noch ohne sie auskommen müssen, doch spätestens für die kommende Saison sollen sie dann die alten Schwerter etwas entlasten. Bei der beschwerlichen Suche hat sich jedoch gezeigt, dass Schwert nicht gleich Schwert ist. Am wichtigsten ist für die Geyer, dass sie gut klingen. Auf die Größe oder die Länge kommt es dabei nicht so sehr an. Wie lang ein Schwert sein muss, hängt allein vom Darsteller ab. Viel entscheidender ist, dass die Klingen aus einem guten Werkstoff gefertigt sind. Außerdem müssen sie gut ausbalanciert und nicht zu schwer sein. Ein gutes Stück hängt also auch von der Qualität seiner Kampfszenen und seiner Schwerter ab. Die Original-Geyer-Schwerter gibt es sogar heute noch zu bewundern. Sie hängen im Zobelschloss, doch für einen richtigen Kampf sind sie zu wertvoll.
Geyer-Festspiele
Aufführungs-Termine sind am Freitag, 18. Juli (Premiere), am 19., 25., und 26. Juli sowie am 1. und am 2. August.
Karten gibt's im Vorverkauf bei Schreibwaren Krenkel, 97232 Giebelstadt, Tel. (0 93 34) 397 oder in Würzburg bei der Tourist-Information im Falkenhaus, Tel. (09 31) 37 23 98.
Weitere Auskünfte bei der Gemeindeverwaltung Giebelstadt unter Tel. (0 93 34) 80 80.