Nachdem nun die zugesagten Zuschüsse für die ergriffenen Maßnahmen zur Abwasserbeseitigung endlich ausbezahlt werden sollen, blickt die Gemeinde Oberickelsheim optimistischer in die Zukunft.
Mit den 1,77 Millionen Euro, die noch in diesem Monat aufs Konto fließen sollen, lässt sich nicht alles, aber vieles einfacher verwirklichen. Lange genug ist die Gemeinde vertröstet worden.
Weniger am fehlenden Geld als an der Feldlerche hat es gelegen, dass das am Ortsrand geplante Gewerbegebiet an der Straße nach Geißlingen noch nicht verwirklicht werden konnte. "Es lag an der benötigten Ausgleichsfläche", erklärte Tobias Schneider vom Ingenieurbüro Arz, der in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Planung vorstellte. Bürgermeister Michael Pfanzer kündigte an, dass er in der nächsten Ratssitzung den Pachtvertrag für eine entsprechende Ausgleichsfläche vorlegte. Denn zuvor seien die Grundstücke für die Lerche entweder nicht geeignet gewesen oder es sei an den "utopischen Preisvorstellungen" gescheitert.
Möglichkeiten zur Erweiterung sowie für Neuansiedelungen
2,32 Hektar umfasst das Gebiet, davon entfallen 0,09 Hektar auf Verkehrsflächen. Mit einer Stichstraße von der Ortsverbindungsstraße nach Geißlingen aus wird das Gebiet, für das es laut Pfanzer schon drei Interessenten gibt, erschlossen. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans möchte die Gemeinde sowohl Möglichkeiten zur Erweiterung bestehender Betriebe schaffen als auch für Neuansiedelungen.
Das neue Gewerbegebiet soll über ein Trennsystem entwässert werden. Regenwasser könnte laut Schneider in oberirdischen Becken oder unterirdischen Rigolen zurückgehalten werden. Pfanzer wies jedoch darauf hin, dass der dortige Lösslehm sehr versickerungsfähig sei. Das soll nun mit Versuchen bestätigt werden, weil dann das Regenwasser auf den jeweiligen Grundstücken versickern könnte.
Die Ratsmitglieder billigten den Vorentwurf des Bebauungsplanes "Gewerbegebiet Nordwest" in Oberickelsheim. Den Aufstellungsbeschluss hatte der Rat bereits im Oktober 2020 gefasst. Jetzt geht es in die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit. "Wenn alles wie am Schnürchen läuft, könnt der Satzungsbeschluss in fünf Monaten getroffen werden", meinte Schneider. Das hänge aber auch davon ab, welche Anforderungen noch erfüllt werden müssten.
Ortsschild wird versetzt: Mit Tempo 50 ins Gewerbegebiet
Auch die Versetzung des Ortsschildes Richtung Geißlingen beschloss der Gemeinderat einstimmig. Damit gilt bei der Einfahrt ins neue Gewerbegebiet bereits Tempo 50. Gleich daneben befindet sich schon ein kleines bebautes Gewerbegebiet. "Das ist aber bis auf eine Halle tot", sagte Pfanzer auf Nachfrage aus dem Ratsgremium. Das Areal stehe aber derzeit nicht zum Verkauf.
Des Weiteren beschäftigte sich der Gemeinderat mit den restlichen Maßnahmen der Dorferneuerung in den drei Ortsteilen. Dabei geht es um die Gestaltung von Straßenabschnitten. Willi Heller vom gleichnamigen Ingenieurbüro stellte diese in der Sitzung vor. In Oberickelsheim handelt es sich um ein Stück des Ostrings. Hier sollen aber nach dem Willen der Ratsmitglieder noch Fußgängerquerungen berücksichtigt werden. Dies Gesamtkosten betragen brutto 110.000 Euro.
Was über 300.000 Euro hinausgeht, muss die Gemeinde selbst tragen
In Rodheim wird noch die Kirchgasse gemacht. Damit alles dicht bleibt, bekommen die gepflasterten Parkflächen einen Betonunterbau. Kosten: 100.000 Euro. In Geißlingen geht es um die Gestaltung der Straße "Am Tannenbaum". Hier kostet die Maßnahme 151.000 Euro.
Alles, was über 300.000 Euro hinausgeht, müsse die Gemeinde komplett selbst tragen. Dafür gebe es keine Zuschüsse mehr über die Dorferneuerung. Es kommen mit einigen zusätzlichen Ausführungen wohl noch weitere 10.000 bis 15.000 Euro hinzu, schätzt Pfanzer. Der Gemeinderat war aber einstimmig der Meinung, die Arbeiten so rasch wie möglich zu starten. Zuvor soll aber noch mit den betroffenen Anliegern gesprochen werden.