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Würzburg
Gesucht, gefunden, gelöst, gealtert: "Duett surprise" im Chambinzky
Sabine Dähn-Siegel
Sabine Dähn-Siegel
 |  aktualisiert: 09.06.2023 02:28 Uhr

Das Leben als Single ist möglich, aber auf Dauer wohl nicht erstrebenswert. Warum sonst suchen so viele Menschen nach einer festen Beziehung, Zweisamkeit, Verlässlichkeit und Liebe? Das sind die Themen, die die Komödie "Duett surprise" von Peter Quilter anspricht, die das Theater Chambinzky bereits seit Ende Mai zeigt. Regisseurin Britta Schramm hat die Vorlage umgestaltet.

Anstelle eines Darstellerduos agieren nacheinander zwei Paare in vier inhaltlich voneinander unabhängigen Episoden: Monika Schiefer und Uwe Bergfelder (Wendy und John, danach als Diana und William) und Daniela Wenzel und Harald Rauenbusch (Janet und Barrie bzw. Shelley und Bobby). Zwischen den Szenen darf sich Mio Müller als Bühnenarbeiterin umständlich der minimalen Umdekoration in der Kulisse widmen.

Altbacken gekleidete Auslaufmodelle

Mit dem skurrilen Blind Date von Wendy und John gelingt ein amüsanter Einstieg in das Stück. Beide sind altbacken gekleidete Auslaufmodelle: angejahrt, mit negativen Beziehungserfahrungen behaftet und ohne große Hoffnung auf Erfolg bei der Partnersuche per Inserat. Doch beim Treffen in Johns Wohnung, in das die üblich "Sicherheitsnetze" eingebaut sind, und entgegen ihrer Routinen geben sie sich nach und nach, so wie sie sind. Da rutschen etliche situationsbedingte witzige Aussagen heraus, räumen sie ein, "nach fünf, sechs Katastrophen strategisch vorzugehen", selbst "irgendeinen" zu nehmen, sogar eine "Frau in drolliger Phase". Es könnte was werden mit den zweien …

Etwas anders sieht es bei Janet und Barrie aus, die seit 5000 Tagen beruflich miteinander verbandelt sind und quasi eine harmonische Partnerschaft führen. Das Problem dabei: Sie hätte auf Dauer zwar gern einen Lebensgefährten, aber weder Zeit noch Nerven, um sich umzuschauen. Und ihr homosexueller Chef Barrie, zelebriert sein "Unangepasst-Sein". Beide wissen, was sie zum Leben bauchen, beide sehen die positiven Seiten des anderen, beide mögen sich. Angeregt durch dröhnendes Hochzeitsgeläut und eine Hochzeitstorte als Ersatz für die zum Geburtstag, kann man ja mal laut nachdenken über eine einvernehmliche gemischtorientierte Ehe …

Wandlungsfähigkeit und Spielfreude

Auch in den beiden Paarkonstellationen nach der Pause zeigen die Akteure ihre Wandlungsfähigkeit und Spielfreude (selbst angesichts weniger Zuschauer). Da schlupfen Schiefer/Bergström (kaum wiederzuerkennen) in die Rollen des älteren Schauspieler-Ehepaar Diana und William. Alles bei ihnen ist eingespielt, jeder kennt seinen Platz im Leben des anderen, weiß, wer "der Boss" ist, weiß um Niederlagen, Sehnsüchte, Träume.

Dumm gelaufen ist’s - wie im Stück vorgesehen – bei Shelley und Bobby. Ihre Ehe ist gescheitert, trotzdem haben sie noch den gebuchten Urlaub angetreten, streiten lautstark, versuchen sich wieder anzunähern und wissen doch, dass sie zwei "hoffnungslose Narren" waren. Was ihnen bleibt sind das Singledasein und der Versuch, vielleicht doch freundschaftlich miteinander umzugehen.

Auf dem Spielplan bis 8. Juli. Karten unter: Tel. (0931) 51212 oder https://chambinzky-theater-webshop.tkt-datacenter.net/de

 
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