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WÜRZBURG
Geschichtswerkstatt jetzt in der Pleich
Hat sich entschuldigt: Helmut Försch.
Foto: THOMAS OBERMEIER | Hat sich entschuldigt: Helmut Försch.
Von unserem Redaktionsmitglied Wolfgang Jung
 |  aktualisiert: 05.07.2012 17:46 Uhr

Der Freundeskreis Geschichtswerkstatt hat ein schweres Jahr hinter sich, überschattet vom Tod seines Gründers und Archivars Heinrich Weppert am 6. Mai 2011. Weppert war über 20 Jahre lang ein unersetzliches Mitglied des Kreises vornehmlich älterer Herrschaften, die alljährlich zum 16. März im Rathaus eine viel beachtete Schau historischer Würzburg-Fotos präsentieren.

Weppert war das Herz der Geschichtswerkstatt, sein Haus in Heidingsfeld ihr Zentrum. Hier bewahrte der Freundeskreis die digitalen Kopien von etwa 50 000 historischen Würzburg-Fotos auf, dazu Computer und Bildschirme.

Der heute 84-jährige Helmut Försch ist das Hirn. Er geriet mit den Hinterbliebenen des Freundes aneinander, weil er glaubte, sie wollten die Habseligkeiten der Geschichtswerkstatt nicht herausrücken. Tatsächlich stand Wepperts Familie vor einer Riesenaufgabe. Heinrich Weppert hatte war vielseitig engagiert, nur er wusste, was in seinem Archiv wem gehörte. Es hat ein gutes Jahr gedauert, bis alles auseinander gefieselt und an die Eigentümer übergeben war. In einem Gespräch, vermittelt von der Main-Post, einigten sich Wepperts Erben, die Familie und die Geschichtswerkstatt, und schieden ohne Streit voneinander.

Zwischenzeitlich hatte sich die Geschichtswerkstatt dem Verschönerungsverein Würzburg (VVW) angeschlossen. Ein halbes Jahr lang hat der ihr Obdach in seinem Handwerkerhaus in der Pleich gegeben. Jetzt hat der Freundeskreis endgültig ein Zuhause gefunden, angemietet vom Verschönerungsverein, in der Pleicherpfarrgasse 16, im früheren Ladenlokal einer Bäckerei.

Für Willi Dürrnagel, dem VVW-Vorsitzenden, passt die Partnerschaft; VVW und Geschichtswerkstatt verfolgten gleiche Interessen. Försch sagte bei der Eröffnung des etwa 16 Quadratmeter großen „Lädele“, der VVW sei „nicht nur ein Rettungsanker“. Diese Partnerschaft sei die „beste Lösung“, die er sich vorstellen kann.

Neu ist jetzt, dass man die Geschichtswerkstatt besuchen kann. Jeden Montag von 14 bis 18 kann man in die Pleicherpfarrgasse kommen, in antiquarischen Postkarten, in Katalogen, Bücher und Broschüren stöbern, Einsicht nehmen ins (immer noch ungeordnete) Archiv und Bilder ausdrucken. Försch hat Sorge, die Nachkommen der alten Würzburger wüssten manchmal gar nicht, wie bedeutsam die vermeintlich banalen Fotos in alten Fotoalben sind; sie seien wichtig für das Kennen und Verstehen der Stadt.

Deshalb lädt der Freundeskreis ein, alte Würzburg-Fotos von Straßenzügen, Häusern, aus Werkstätten, Läden, Versammlungen, von Veranstaltungen und Demonstrationen, aus dem ganzen Alltag der Stadt und der Menschen, vorbeizubringen und kopieren zu lassen, damit auch die Öffentlichkeit was von ihnen hat.

 
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