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Waldbüttelbrunn
Geschenk des Landkreises sorgt für Verstimmung in Waldbüttelbrunn
Positiv wirkt sich der neue 'Lieblingsplatz' auf das Erscheinungsbild des Alten Friedhofes aus, findet Bürgermeister Klaus Schmidt. Baum und Sträucher sind ein Geschenk des Landkreises anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Landkreises in diesem Jahr.
Foto: Matthias Ernst | Positiv wirkt sich der neue "Lieblingsplatz" auf das Erscheinungsbild des Alten Friedhofes aus, findet Bürgermeister Klaus Schmidt.
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 27.04.2022 02:26 Uhr

Ein frisch gepflanzter Baum, eine Sitzbank, ein Bienenhotel und ein Beet mit mehreren Staudenpflanzen erregen derzeit in Waldbüttelbrunn die Gemüter. Die Idee dazu stammt vom Landratsamt Würzburg, das anlässlich des 50. Jubiläums des Landkreises an jede der 52 Gemeinden mit ihren 113 Ortsteilen ein Geschenk unter dem Titel: "Lieblingsplatz" verteilt.

Waldbüttelbrunn erhielt einen Lindenbaum und mehrere Stauden, die im Ortsgebiet untergebracht werden müssen und an den Zusammenhalt im Landkreis erinnern sollen. Einen geeigneten Ort zu finden, war keine leichte Aufgabe für Bürgermeister Klaus Schmidt. Denn die Staudenpflanzen sind keine einheimischen Gewächse und dürfen daher eigentlich nicht im Außenbereich gepflanzt werden - nur mit Sondergenehmigung durch die untere Naturschutzbehörde.

Also entschied der Bürgermeister, einen Platz im Ort zu suchen, wo die Pflanzen in einem Beet von etwa 25 Quadratmetern zur Geltung kommen. Als Pflanzort wurde eine Stelle im Alten Friedhof von Waldbüttelbrunn gewählt, der nicht mehr mit neuen Gräbern belegt wird und in einigen Jahren komplett zu einem "Park der Stille" umgestaltet werden soll.

Dieser Standort gefällt nicht allen, wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung unter der Leitung von Sebastian Hansen (Bündnis 90/Die Grünen) geäußert wurde. Der Standort am Alten Friedhof ist "nicht sehr glücklich", fand beispielsweise Kathrin Hackel (CSU). Ob man sich damit nicht eine Entwicklungschance für die Zukunft verbaue, wollte sie von der Verwaltung wissen. Hansen konnte nicht allzu viel zu der Sache sagen, die Bürgermeister Schmidt entschieden hatte. Er wisse nur, dass auch an anderer Stelle im Friedhof Linden stehen und man wahrscheinlich deshalb den Standort gewählt hatte.

Alois Bärmann (CSU) meinte, dass es sehr wohl andere mögliche Standorte gegeben hätte. Er dachte besonders an die Ortsteile Roßbrunn und Mädelhofen. Speziell in Mädelhofen wäre am Bürgersaal eine gute Möglichkeit gegeben gewesen, den Platz aufzuwerten mit einem Baum und mehreren Pflanzen, fand Bärmann. Nun müsse man mit dem von Bürgermeister Schmidt gewählten Platz leben, entgegnete Sebastian Hansen. Er übte Kritik an der Schenkung des Landratsamtes, weil dies keine heimischen Stauden gewählt hatte. "Da hätte es sicher auch andere Möglichkeiten gegeben."

Bürgermeister Klaus Schmidt verteidigt auf Nachfrage dieser Redaktion den Standort. Es stünden schon mehrere Bäume auf dem Gelände und der jetzt angepflanzte sei eine Bereicherung. Bei der Umplanung des Geländes in einigen Jahren sei es ohne weiteres möglich, die Pflanzen auszugraben und eine neue Anordnung zu finden. Schmidt habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, denn es sei nicht einfach gewesen, einen passenden Standort zu finden.

Deshalb verstehe er die ganze Aufregung nicht, die um eine "Verschönerung des Dorfes" gemacht werde. Vor allem jetzt, mit den blühenden Kirschbäumen, sehe er das neue Pflanzbeet mit Sitzbank als "absolute Bereicherung". Was jetzt noch fehle, sei eine Hinweistafel, damit auch allen Bürgern und Bürgerinnen klar werde, warum man genau hier einen "Lieblingsplatz" gebaut habe. Diese werde der gemeindliche Bauhof in den nächsten Tagen errichten, so wie in vielen anderen Gemeinden im Landkreis auch.

 
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