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Geroldshausen
Geroldshausen: Innovative Bauvorhaben befinden sich in der Planung
Auf dem Grundstück vor den früheren Steinwerken Albert Wirths soll eine innovatives Baugebiet entstehen.
Foto: Christian Ammon | Auf dem Grundstück vor den früheren Steinwerken Albert Wirths soll eine innovatives Baugebiet entstehen.
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:30 Uhr

Gleich mehrere innovative Bauvorhaben in Geroldshausen haben das Ziel, nachhaltigen und zugleich günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Projektentwickler sind zwei in der Gemeinde bekannte Personen.

Das "Solargebiet Kornäcker" soll auf einer Baulücke vor dem früheren Firmengebäude der Steinwerke Albert Wirths entstehen. Vor kurzem hat der Gemeinderat dafür gestimmt, einen entsprechenden Bebauungsplan und den hier geltenden Flächennutzungsplan entsprechend zu ändern. Das Gebiet ist bisher im Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet dargestellt und soll zu einem Allgemeinen Wohngebiet umgewandelt werden.

Noch 2003, als der Steinbruch-Betrieb Insolvenz anmeldete, hieß es aus dem Rathaus, dass sich das zwischen Bahnlinie und anderen Gewerbebetrieben angrenzende Werksgelände nicht für eine Wohnbebauung eignet.

Es sind 18 Häuser geplant

Die Steinbrüche wurden damals verkauft. Das Werk, das nicht mehr als genutzt wird und in dem sich heute unter anderem ein Steinhandel befindet, blieb in Familienbesitz, ebenso das als Ackerland und Lagerfläche genutzte gegenüberliegende Grundstück. Es grenzt unmittelbar an ein Gewerbegebiet mit einem Autohaus und das Werksgelände des Steinbetriebs Wirths an. Letzteres wird jedoch nicht mehr zum Sägen von Gestein genutzt. Die Immissionsbelastung ist heute deutlich geringer.

Entstehen soll "eine für die Region außergewöhnliche Wohnanlage mit modernem Standard". Die Pläne, die Eduard Wirths, Erbe eines Teils des früheren Betriebs und Geschäftsführer der Wirths GmbH Natursteine, im März 2021 im Gemeinderat vorgestellt hat, sehen auf einer Fläche von zirka 10.000 Quadratmetern insgesamt 18 Einfamilienhäuser vor.

Preise sollen erschwinglich sein

In der Mitte des Baugebietes ist eine grüne Oase mit Obstbäumen, Grillplatz und Sitzgelegenheiten geplant. Photovoltaik- und Wärmepumpentechnik in Verbindung mit Solarthermie sollen das Gebiet möglichst autark mit Wärme und Strom versorgen. Gleichzeitig sollen die kellerlosen, bezugsfertig eingerichteten Häuser auch für eine breite Käuferschicht erschwinglich bleiben.

Die Stellungnahmen der Fachbehörden stehen noch aus. Dies gilt auch für ein weiteres außergewöhnliches Bauvorhaben. Das "Leuchtturmprojekt Wohnoffensive" sieht vor, zwischen Ingolstädter Straße und Taubertsgrund zehn kleine Häuser aus Holzmodulen zu errichten. Die Entwässerung könnte durch Versickerung in einem Schilfbecken, das Beheizen über Photovoltaik oder Erdwärme erfolgen.

Bauherren übernehmen die Kosten

Im Dezember 2019, als Thomas Völklein das Projekt im Rat vorstellte, nannte er einen Preis von unter 100.000 Euro für die günstigste Wohngebäude. Auch hier ist die Erschließungsplanung noch nicht gemacht und benötigt noch Zeit. Auch dieser Bauherr ist in Geroldshausen bekannt. Er ist der Bruder des im Ort umstrittenen Buchautors Ulrich Völklein, dem Verfasser des "Judenackers" und einer Biografie über den KZ-Arzt Eduard Wirths.

Beiden Projekten ist gemeinsam, dass sich die beiden Projektträger dazu verpflichtet haben, die Kosten für die notwendigen Genehmigungen aus eigener Hand aufzubringen und die Gemeinde an der Wertsteigerung zu beteiligen.

Wöchentlich gibt es Bauanfragen

Am schnellsten umzusetzen dürfte ein neues Baugebiet im kleinen Ortsteil Moos sein. Im September soll es einen Planungswettbewerb für das Gebiet am nördlichen Ortseingang Richtung Geroldshausen geben, um die optimale Größe zu finden. Die Erschließung könnte schon im Frühjahr beginnen, so Bürgermeister Gunther Ehrhardt.

Die Nachfrage nach Baugrund ist groß. Beinahe wöchentlich gebe es an Anfragen, stellt Ehrhardt fest. Die Namen der Bauherren spielten keine Rolle für die Beurteilung der Vorhaben. Für den Gemeinderat stelle sich dagegen eine andere Frage: Eine wachsende Gemeinde bedeute zwar höhere Einnahmen aus der Einkommensteuer. Die finanziell knapp aufgestellte Gemeinde müsse jedoch die Folgekosten für die Infrastruktur im Blick behalten.

 
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