Gerechten Lohn, mehr Wertschätzung und bessere Rahmenbedingungen für Pflege- und Sozialberufe: Zusammen mit mehr als 90 Trägern und Verbänden der Sozialwirtschaft aus ganz Deutschland fordert die Würzburger Blindeninstitutsstiftung eine politische Kehrtwende. Das teilte die Stiftung in einer Pressemitteilung mit. Seit dem Start der Kampagne Anfang Mai haben sich mehr als 43000 Menschen an der Online-Petition "Mehr-wert-als-ein-Danke" beteiligt – darunter auch viele Würzburgerinnen und Würzburger wie jüngst die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm.
Die Petition richtet sich an den entsprechenden Ausschuss des Deutschen Bundestages und endet am 17. Juli.
Lehre aus Corona-Krise ziehen
In den letzten Monaten haben Krankenschwestern, Ärztinnen und Ärzte, Altenpfleger und Altenpflegerinnen sowie viele andere Berufsgruppen einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der ersten kritischen Phase der Coronavirus-Pandemie geleistet, heißt es in der Mitteilung des Blindeninstituts. Dafür erhielten sie viel gesellschaftliche Anerkennung: Menschen applaudierten, Unternehmen spendeten Hygiene- und Schutzausrüstung, die Bundes- und Bayerische Landesregierung beschlossen eine einmalige Pflegebonuszahlung.
Allerdings zeige die Krise auch, dass das deutsche Gesundheits-, Pflege- und Sozialsystem in vielen Bereichen unterfinanziert ist und es an ausreichend Arbeits- und Fachkräften mangelt. Über die Konkurse und Schließungen von kleineren Krankenhäusern war bereits vor der Corona-Pandemie diskutiert worden. Auch die geringe Bezahlung von Pflegekräften sei schon lange ein bekanntes Problem.
Für bessere Arbeitsbedingungen, gerechten Lohn und mehr Wertschätzung
"Zusammen mit mehr als 90 Trägern und Verbänden aus ganz Deutschland fordern wir deshalb jetzt eine politische Kehrtwende", unterstreicht Dr. Marco Bambach, Vorstand der Blindeninstitutsstiftung, das Anliegen der Aktion "Mehr-wert-als-ein- Danke", die die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn initiiert hat.
Konkret fordern die Sozialunternehmen eine an die erforderlichen Rahmenbedingungen angepasste Personalausstattung, damit mehr Zeit für und mit den pflegebedürftigen oder behinderten Menschen bleibt.
Zu verbesserten Rahmenbedingungen gehören zudem die deutliche Anhebung des Mindestlohns sowie eine Tarifbindung in der gesamten Sozialwirtschaft, mehr Wettbewerb um gute Ideen und Qualität in der Facharbeit sowie die Stärkung der Aus-, Fort- und Weiterbildung.
Der Wert des Arbeitens für und mit Menschen muss generell in Politik und Gesellschaft nachhaltiger verankert werden, fordern die Unternehmen. Teilhabe, Inklusion, Solidarität und Gesundheit sind im Grundgesetz verankerte und nicht verhandelbare Werte.
Pflegekräfte auch weiterhin gefordert
Die Fachkräfte der Pflege und Behindertenhilfe waren und sind auch weiterhin für all diejenigen da, die durch die Coronavirus-Pandemie besonders betroffen und bedroht sind. Das gilt auch für die rund 2500 Beschäftigten der Blindeninstitutsstiftung in Bayern und Thüringen.
Denn aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorbelastungen zählen viele der behinderten Menschen, die eines der Wohn- und Unterstützungsangebote der Blindeninstitutsstiftung in Würzburg, München, Regensburg, Rückersdorf bei Nürnberg und in Schmalkalden in Thüringen nutzen, zur besonders gefährdeten Risikogruppe.
sollte jemand Ironie in meinem Kommentar finden, darf m/w/d sie germe behalten...
das traurige ist... es geht nach Corona so weiter, wie vorher
schlimmeres kommen wie Corona...
damit die Menschen aufwachen
und merken das es SO nicht weiter geht...