Der Aischgründer Karpfen ist wieder in aller Munde. Das zumindest wüschen sich die Arbeitsgemeinschaft und die Gastronomen zum Start der 38. Karpfenschmeckerwochen.
Von Adelsdorf bis Ziegenbach, von Bad Windsheim bis Uehlfeld, von Birnbaum bis Uffenheim: 20 Gastronomiebetriebe im Aischgrund, in den Naturparks Steigerwald und Frankenhöhe sowie aus Bad Windsheim machen mit und servieren diesen einzigartigen Fisch in verschiedensten Variationen.
Karpfenkönigin Katrin Uano und Landrat Helmut weiß eröffneten am Dienstag im Brauereigasthof Prechtel in Uehlfeld die Karpfenschmeckerwochen. Über drei Gäste freute Weiß sich besonders: Denn erstmals waren mit Walter Schneider, Adolf Schilling und Robert Pfeifer – der Begründer der Karpfenschmeckerwochen – seine drei Vorgänger und damit sozusagen vier Landräte an einem Tisch.
Seit nunmehr 38 Jahren präsentiere sich die Arbeitsgemeinschaft der Aischgründer Karpfenschmeckerwochen als starke gastronomische Gemeinschaft. Die Gastwirte garantierten, dass nur der echte Aischgründer Karpfen – die geografische Angabe ist mittlerweile geschützt – auf den Tisch kommt. Dieser Karpfen reife in einer dreijährigen Wachstumsphase im Aischgrund heran.
Es sei ein gesundes Produkt von hoher Qualität. „Die Idee von der Regionalität wird hier gelebt“, lobte der Landrat, bevor er auf die mehr als 1000-jährige Tradition der Karpfenteichwirtschaft in Franken einging. Durch züchterische Arbeit sei der Aischgründer Spiegelkarpfen entstanden, der besonders hochrückig und gering beschuppt ist.
In den beteiligten Gasthäusern gibt es bis 1. November Karpfen in über 40 Variationen. Zeit genug also, viele Gerichte zu probieren. Karpfen gebacken oder blau sind die traditionellen Zubereitungen. Doch der Ideenreichtum der Wirte ist groß.
Es gibt Mousse vom Karpfen, Filet im Müslimantel, in Silvaner-, Dill-, Zitronen-, Steinpilz- und Buttersoße oder in Bierteig, Karpfenrahmsuppe, Pfefferkarpfen, geräucherten Karpfen, Karpfenmatjes, Karpfenknusper, Karpfenschinken, Karpfen in Aspik, Karpfensushi und vieles mehr.
Das Durchprobieren in den einzelnen Gasthäusern kann sich lohnen: Denn es gibt wieder ein Gewinnspiel. Drei Stempel von verschiedenen Restaurants werden mindestens benötigt, um teilnehmen zu können. 1531 Stempel hat es in der vergangenen Saison gegeben. Drei Teilnehmer hatten alle 20 Stempel.
Laut Statistik kamen 205 Teilnehmer aus dem Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, 156 aus dem Großraum Nürnberg, 25 aus dem Großraum Würzburg, 20 aus Erlangen-Höchstadt, 17 aus dem Landkreis Kitzingen, zwei aus dem Großraum Bamberg und 39 aus dem übrigen Bundesgebiet.
Bezirkstagspräsident Richard Bartsch freute sich über den beschrittenen Weg der Karpfenvermarktung. Als Dank für das Engagement rund um den Karpfen schenkte er Katrin Uano und Rüdiger Eisen (Leiter der Tourist-Info) je einen von einem polnischen Künstler geschnitzten Holzkarpfen.
Katrin Uano, die ihr Amt nach sechs Jahren und rund 250 Terminen bald abgeben wird, freute sich, dass der Aischgründer Karpfen über die Region hinaus bekannt ist. Nicht zuletzt trage dazu das Neustädter Karpfenmuseum bei. Der Ehrenpräsident des Fischereiverbandes Mittelfranken, Fritz Loscher-Frühwald, sprach von einer guten Karpfenernte dieses Jahr.
Martin Oberle von der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft in Höchstadt lobte das Naturprodukt Karpfen. „Einen Karpfen kann jeder mit gutem Gewissen verzehren“, sagte er. Es sei ein hochwertiges Lebensmittel, das umweltgerecht erzeugt werde.