Genau auf der Grenze zwischen Unter- und Mittelfranken, oberhalb der Weinberge von Bullenheim und Seinsheim, befindet sich die Weinparadiesscheune – idyllisch zwischen Waldrand und Weinbergen gelegen. Genau auf der Bezirksgrenze zwischen Unter- und Mittelfranken errichtet. Sie ist das Aushängeschild des Weinparadieses Franken, das in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag gebührend feiern wollte – bis Corona kam.
Sieben Ortschaften am Fuße der Steigerwaldausläufer Weigenheimer Kapellberg, Frankenberg, Scheinberg, Bullenheimer Berg und Hüttenheimer Tannenberg bilden das Weinparadies Franken: die unterfränkischen Orte Hüttenheim, Nenzenheim und Seinsheim sowie die mittelfränkischen Orte Bullenheim, Ippesheim, Reusch mit Schloss Frankenberg und Weigenheim. Sie haben sich im Jahr 2000 zusammengeschlossen, weil sie, wie es im Weinparadies Franken heißt, "durch ihre Lage und ihre natürlichen Gaben miteinander verwandt und eine klar profilierte Frankenwein-Region sind".
Wegen Corona kam alles anders
Die Vorsitzende des Weinparadieses Franken, Willanzheims Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert, sprach angesichts des 20-jährigen Bestehens des Weinparadieses Franken von einer Erfolgsgeschichte, auch was die Weinparadiesscheune betrifft. Geschäftsführerin Kerstin Kloha hätte auch gerne den 20. Geburtstag gefeiert. "Ich war mit 180 auf der Autobahn mit den Vorbereitungen – bis die Vollbremsung kam wegen Corona", sagte sie bei der Beteiligtenversammlung in der Weinparadiesscheune.
Eigentlich hätten die bisherigen Weinparadiestage Ende Juni einem Genussort entsprechend als ein Genussfest "Weinparadies pur" stattfinden sollen. Daraus geworden sei das erfolgreiche weinfest@home. Und eigentlich hätten bei diesem Fest auch die Gewinnerfotos des Wettbewerbs "Zeige uns dein Paradies pur" präsentiert werden sollen. Wegen Corona kam alles anders. Die Fotos durften bis 15. Juni online bewertet werden. So wurden die Sieger ermittelt, die Ingrid Reifenscheid-Eckert und Kerstin Kloha offiziell bei der Beteiligtenversammlung ehrten.
Das Jubiläum gerne mit den Gründungsvätern gefeiert
Das Gewinnerfoto stammt vom Markus Ixmeier aus dem Iphöfer Ortsteil Possenheim und zeigt einen Sonnenuntergang im Paradies. Aufgenommen hat er das Bild in den Ippesheimer Weinbergen in der Lage Herrschaftsberg. Im Vordergrund eine von der Zeit gezeichnete Holzbank, die auch schon Weinprinzessinnen für Foto-Shootings taugte. Die Plätze zwei und drei gingen an Richard Roth aus Ippesheim mit einem Nacht- und einem Glaskugelbild.
Ingrid Reifenscheid-Eckert hätte gerne das 20-Jährige mit den Gründungsvätern gefeiert. In diesen Jahren sei man zusammengewachsen, im Vorstand denke kein Mensch an die Unterscheidung Unter- oder Mittelfranken. Viele würden auch mit "Unser Betrieb im Weinparadies" werben, freute sie sich. "Es ist eine tolle Erfolgsgeschichte, die man in irgendeiner Form feiern sollte", bekräftigte die Vorsitzende. Auch Weigenheims Bürgermeister Rainer Mayer vertiefte den Wunsch nach einer Feier, auf jeden Fall im nächsten Jahr. Diese könne man ja "20+1 Corona" nennen oder, wie Reifenscheid-Eckert meinte, "20+C".
Bocksbeutelexpress fährt wieder
Kerstin Kloha berichtete in der Beteiligtenversammlung von den gelaufenen Aktionen im vergangenen Jahr. Der Gesamthaushalt der Arbeitsgemeinschaft schloss 2019 in Einnahmen und Ausgaben mit rund 117 800 Euro. Für dieses Jahr sind rund 116 800 Euro eingeplant.
Der Gesamthaushalt der Weinparadies Vermietungs GbR, also alles rund um die Weinparadiesscheune inklusive Verpachtung, schloss 2019 in Einnahmen und Ausgaben mit rund 126 450 Euro. Für dieses Jahr sind rund 96 000 Euro eingeplant. Der Darlehensstand Ende vergangenen Jahres betrug 430 000 Euro. Der Darlehensstand Ende vergangenen Jahres betrug 430 000 Euro.
Wie es in der Beteiligtenversammlung hieß, laufe der Bocksbeutelexpress, eine Freizeitlinie des VGN, nach wie vor gut. In diesem Jahr fährt die Linie mittlerweile wieder.
Viele kommen aber auch mit dem Auto ins Weinparadies. Waren es da die ersten Jahre vor allem Leute aus dem Nürnberger Raum, haben nun nach den Worten der Vorsitzenden auch viele aus der Region Würzburg das Weinparadies für sich entdeckt, ebenso aus dem Raum Ansbach.