
Einen Führungswechsel gab es in der Obmannstätigkeit bei den Veitshöchheimer Feldgeschworenen. Der 76-jährige Werner Röhm hatte beim letzten Treffen der Siebener am 25. Februar 2025 erklärt, dass er sein Amt als Obmann nach 14-jähriger Tätigkeit in jüngere Hände legen möchte. Die Siebener hatten daraufhin seinen Stellvertreter, den 74-jährigen Karl Wolf zum neuen Obmann und Hilmar Laug zu seinem Stellvertreter gewählt.
Nachdem der Gemeinderat in der Sitzung am 8. April den Führungswechsel ohne Einwände zur Kenntnis nahm, sprach nun Bürgermeister Jürgen Götz dem scheidenden Vorsitzenden Dank und Anerkennung aus, verbunden mit einem Präsentkorb. Röhm gehört wie schon seit 3. Mai 2006 auch weiterhin den Veitshöchheimer Siebenern an.
Unvergessenes Ereignis war unter seiner Führung der traditionelle Feldgeschworenentag der Geschworenenvereinigung Würzburg - rechts des Mains, zu dem am 16. Mai 2015 über 200 Feldgeschworene nach Veitshöchheim kamen, um diesen Tag mit besonderer Festlichkeit im Beisein von Politikern, Gemeindebürgern und Vertretern der Kirchen und Behörden zu begehen.
Der 74-jährige Karl Wolf ist in Veitshöchheim in der Oberen Maingasse aufgewachsen. Nach acht Jahren Volksschule, dreijährige Dreherlehre bei Koenig & Bauer erwarb er über Abendschulen das Fachabitur und absolvierte das Studium zum Informatiker an der Fachhochschule München. Anschließend arbeitete er bei Siemens in München als Dozent an der Schule für Datenverarbeitung. Mit Beginn der Rente kehrte Wolf nach 38 Jahren Abwesenheit nach Veitshöchheim zurück, wo er am 20. Juli 2016 durch den Bürgermeister als Feldgeschworener als Nachfolger von Ludwig Emmerling vereidigt wurde.
Neben Wolf und Röhm gehören weiter Hilmar Laug, Peter Lampatzer, Franz-Josef Weißenberger, Michael Köhler und Hans Nieberler den Siebenern an, die die 902 Hektar große Gemarkung Veitshöchheim zu betreuen haben.
In jüngster Vergangenheit hatten die Veitshöchheimer Feldgeschworenen bei der Vermessung des neuen Baugebietes "Sandäcker" 270 Grenzsteine zu setzen. Traditionsgemäß graben sie dabei nur ihnen bekannte Zeichen aus Metall, Glas, Ton oder Ähnlichem auf eine bestimmte Art und Weise mit ein. Dieses sogenannte Siebenergeheimnis ist für die Eingeweihten ein sicheres Indiz dafür, ob ein Grenzstein eventuell versetzt wurde. Es darf nur mündlich an Nachfolger weitergegeben werden.
Traditionell von sich aus führen die Feldgeschworenen Grenzgänge im Frühjahr und im Spätherbst durch, bei der sie auf den Feld- und Waldwegen die Grenzzeichen überprüfen.
