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WÜRZBURG
Generationenwechsel bei Bechtle Würzburg
Führungswechsel in der Firma Bechtle: Reiner Pecher (Mitte) übergibt die Leitung an die nächste Generation mit Marc Boncosch (links) und Andreas Weidner.
Foto: Angie Wolf | Führungswechsel in der Firma Bechtle: Reiner Pecher (Mitte) übergibt die Leitung an die nächste Generation mit Marc Boncosch (links) und Andreas Weidner.
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 30.12.2017 02:42 Uhr

Einen besonderen Jahresabschluss feiert das Bechtle IT-Systemhaus Würzburg: Zum Jahreswechsel wird der Spezialist für Informations- und Datenverarbeitung am Friedrich-Bergius-Ring 25 Jahre alt. Zeitgleich übergibt Geschäftsführer Rainer Pecher nach 25 Jahren an der Spitze des Unternehmens die Verantwortung an die nächste Generation.

Das Unternehmen Bechtle wurde 1983 in Heilbronn gegründet und ist inzwischen Deutschlands größtes konzernunabhängiges IT-Systemhaus mit 70 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Anfang Januar 1993 ging Bechtle Würzburg als erster Standort von Bechtle außerhalb des Gründungsstandorts an den Start. Damals hatte das Unternehmen in Heilbronn 80 Mitarbeiter, heute sind es europaweit circa 8000.

Bechtle Würzburg startete mit fünf Mitarbeitern, erinnert sich Rainer Pecher. Am Erbachshof in Eisingen, in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude von Südzucker, wurden an den Weihnachtstagen 1992 von den Gründungsmitarbeitern Teppiche verlegt, Wände gespachtelt und gestrichen: „Mit Teppichmesser, Kleister, Gips, einem Kasten Bier und Leberkäsweck wurde Bechtle Würzburg aus der Taufe gehoben“, blickt Reiner Pecher mit gewissem Stolz zurück.

Der gebürtige Würzburger, Jahrgang 1958, hat ursprünglich Lehramt am Gymnasium für Englisch, Geschichte, Politik und Soziologie studiert und war während des Studiums in Würzburg auch Stadtführer. Nach einer Ausbildung zum Organisationsprogrammierer war Pecher vier Jahre bei VW in Wolfsburg und Würzburg tätig, gefolgt von zwei Jahren in einem Würzburger Systemhaus.

Der Anfang bei Bechtle in der Domstadt sei eine echter Überlebenskampf gewesen mit Arbeitszeiten nicht selten von 7 bis 20 Uhr. Zehn Jahre war das Unternehmen in Höchberg angesiedelt, seit 2008 am Friedrich-Bergius-Ring. Inzwischen ist die Anzahl der Mitarbeiter auf 78 gestiegen. Betreut werden über 150 Firmen und öffentliche Auftraggeber, darunter auch zwei Unternehmen, die bundesweit tätig sind. Berufe, die man bei Bechtle Würzburg lernen kann, sind Fachinformatiker Systemintegration, IT-System-Kaufmann/-frau sowie Kaufmann/-frau für Büromanagement.

Nach 25 Jahren gibt Rainer Pecher mit 60 die Geschäftsführung in neue Hände. Der Übergang sei seit zwei Jahren geplant und vorbereitet, um eine wohlgeordnete Unternehmensnachfolge zu sichern. Neue Geschäftsführer werden Marc Bonkosch (bisher Vertriebsleiter), der seit 20 Jahren im Unternehmen ist und 1997 als Auszubildender IT-Systemkaufmann begonnen hatte, sowie Andreas Weidner, seit zehn Jahren bei Bechtle Würzburg und in dieser Zeit zum Leiter IT-Dienstleistung aufgestiegen.

Die beiden jungen Geschäftsführer haben eine klare Prioritätenliste für die weitere Entwicklung des Unternehmens. Vorrangig ist der Neubau am Hubland durch die Bechtle AG, der in diesem Jahr begonnen wurde und im Mai oder Juni bezogen werden soll. Denn schließlich rechnen die Geschäftsführer mit weiterem Wachstum bei den Mitarbeitern und im Umsatz. In der Planung ist eine Expansion bis zu 120 Mitarbeiten.

Was hat sich in 25 Jahren in der IT-Branche geändert? Dazu Rainer Pecher: „1993 war IT noch etwas fast Exotisches, heute ist es etwas Normales. Nahezu jeder hat mit IT zu tun, und wenn es nur via Handy ist. Vor 25 Jahren sind noch viele Leute im Bereich IT tätig gewesen, die sich das Wissen weitestgehend selbst beigebracht haben oder angelernt worden sind. 25 Jahre später ist auch die IT-Ausbildung systematisiert, und die Arbeit hat sich dramatisch professionalisiert und damit auch normalisiert. IT wird heute verstärkt als Service bereitgestellt und gleichzeitig immer mobiler, weil jeder heute an jedem Ort und zu jeder Zeit arbeiten können will.“

Cloud-Technologien stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen, ebenso der Bereich IT-Security. 2018 wird es eine neue Datenschutzgrundverordnung geben, nach der jeder Unternehmer zusätzliche Verpflichtungen erfüllen muss. „Auch Cyberangriffe auf Unternehmen werden zu einer täglichen Herausforderung“, so Pecher mit Blick in die Zukunft.

 
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