Gibt man "Gott" bei der Google-Bildersuche ein, haben fast alle erscheinenden Bilder etwas gemeinsam: Sie zeigen einen alten weißen Mann in hellem Gewand und mit langem Bart. Doch woher stammt dieses Gottesbild - und sollte es gerade in der heutigen Zeit hinterfragt werden? Mit dieser Fragestellung setzen sich junge Christen der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) in Würzburg und deutschlandweit auseinander. Ihr Vorschlag: Ein Genderstern hinter Gott* setzen. Denn die "männlich weiße Vorstellung von Gott" greife theologisch zu kurz und erschwere vielen jungen Menschen den Zugang. Deshalb müsse über ein offeneres und diverseres Gottesbild diskutiert werden.
Davon erhofft sich die Bewegung, dass sich künftig mehr Menschen mit Gott identifizieren können und sich niemand ausgeschlossen fühlt. Doch wie festgefahren ist unser Bild von Gott tatsächlich? Dr. Franz Jung, Bischof der Diözese Würzburg, spricht im Interview über seine ganz persönliche Vorstellung von Gott und wodurch die festen - und meist männlichen - Bilder geprägt wurden.
Bischof Franz Jung: Ich würde zuerst zurückfragen, wie sich das Kind Gott vorstellt. An seine Vorstellungen könnte ich anknüpfen und ihm dann meine Vorstellung anbieten: Gott ist für mich wie ein liebender Vater. Das vereint zwei Dinge: Einerseits die Gotteserfahrung Jesu Christi, der in Bezug auf Gott immer von "seinem Vater" spricht. Und auf der anderen Seite eine Erfahrung, an die Kinder - hoffentlich – positiv anknüpfen können, wenn sie ihren eigenen Vater vor Augen haben. Jesus hat gesagt, "wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen" (Joh 14,9). Das heißt, dass wir in diesem Jesus den Gott erfahren können, den er seinen guten Vater genannt hat.
Jung: Für mein Gottesbild ist der Blick auf Jesus Christus ganz wichtig. Im Betrachten des Lebens Jesu lerne ich, wer Gott für ihn war und wie er mit diesem Gott sein Leben meisterte. Für mein persönliches Beten spielen die Psalmen eine große Rolle. Sie warten mit einer Fülle an Bildern und Metaphern auf. Gott wird erlebt als naher Gott, aber auch als ferner Gott, als Rückzugsort und als feste Burg, als Retter aber auch als Richter. In den vielen biblischen Bildern von Gott wird das gesamte Spektrum menschlicher Erfahrungen eingefangen. Schließlich sind es immer persönliche Lebenserfahrungen, welche die Vorstellung von Gott prägen.
Jung: Die Bibel hat ein sehr weites Bild von Gott, das nicht einseitig männlich festgelegt ist. Der Prophet Hosea beispielsweise spricht von Gott als liebender Mutter, die Israel wie einen Säugling in den Arm nimmt und ernährt. Auch in der Bibel existiert also eine große Bandbreite von Gottesbildern, die keine einseitige Festlegung erlauben und dadurch deutlich machen, dass es sich um Bilder handelt. Zugegebenermaßen hat die Theologie erst vor ungefähr 50 Jahren begonnen, die Vielfalt der Gottesbilder jenseits männlicher Dominanz wiederzuentdecken und in ihren Konsequenzen theologisch zu bedenken.
Jung: Das Vierte Laterankonzil - das war eine Bischofsversammlung im Jahr 1215, auf der Fragen zum Leben und zur Lehre der Kirche diskutiert wurden - hat mit der sogenannten Analogielehre eine lange Tradition der Rede über Gott erstmals lehramtlich aufgegriffen. Die Analogielehre sagt: Wenn wir über Gott in Bildern und Begriffen sprechen, dann drücken sie eine Ähnlichkeit aus, aber wir müssen immer zugleich die größere Unähnlichkeit mitdenken. Anders formuliert: Alles was du von Gott sagst, ist so und trotzdem ganz anders. Gott geht nie in einem Bild auf. Es wird immer dann gefährlich, wenn man ein Bild verabsolutiert. Ja, Gott ist wie ein liebender Vater (von mir aus mit Bart…), aber er ist immer auch mehr. Deswegen bleibt die Erfahrung Jesu Christi auch so wichtig: Am Ende seines Lebens steht das Kreuz. Das heißt, ein Gottesbild wird am Ende immer noch einmal durchkreuzt.
Jung: In der berühmten Erschaffung Adams können wir wunderbar sehen, wie die Vorstellungen eines Künstlers und einer ganzen Epoche immer auch in die Gottesvorstellungen einfließen, diese verändern und prägen. Für Michelangelo offenbart sich Gott in der Schönheit dieser Welt, die ein Abbild göttlicher Vollkommenheit ist. Deshalb treten uns im berühmten Deckenfresko der Sixtina die Gestalten Gottes wie Adams in idealisierter Vollkommenheit gegenüber. Aber unabhängig von dem Fokus auf die Schönheit prägen natürlich auch solche Darstellungen die Vorstellung von Gott, auch wenn sie einem bestimmten Zeitgeschmack verpflichtet sind und wenn sie wie in diesem Fall geradezu zu Ikonen der Kunstgeschichte wurden.
Jung: Das Gottesbild war immer "divers", wenn man so will, weil die Bibel so viele Bilder von Gott bereithält. Die Frage ist, welches man bevorzugt oder welches in einer bestimmten Epoche zum Leitbild wird. Der Theologie kommt die Aufgabe zu, die Verwendung der Bilder von Gott immer neu zu reflektieren und gegebenenfalls zu korrigieren.
Jung: Ich hätte ihm geantwortet, dass uns seit der Menschwerdung Jesu Christi Gott in jedem Menschen begegnet. Jesus erinnert uns daran in der großen Gerichtsrede (Mt 25), in der er sagt: "Was ihr den geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan".
Jung: Insofern mir Gott in meinen Mitmenschen begegnet, kann er mir auch in einer jungen schwarzen Frau begegnen. Die junge schwarze Frau ist nicht Gott. Aber Gott begegnet mir in ihr.
Es weiß niemand übrigens w e r Gott ist, ob männl./weibl,/div. Wenn man sich mit der Bibel auseinander setzen würde, dann würde dies hier alle dumpfbackenen Komentare erübrigen!
Im 1. Johannesbrief heißt es: "Gott ist die Liebe, wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott!" brauchts da der Antwort noch mehr?
Zu Beginn der großen Hexenverfolgung, d. h. ungefähr um 1400, waren zunächst sehr viele Männer Opfer von Hexenverfolgung.
Insgesamt waren im Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ungefähr ein Viertel aller wegen Hexerei Angeklagter Männer.
"Etwa 75 bis 80 Prozent der Opfer der europäischen Hexenverfolgung waren Frauen, was dem geschlechtsbezogenen Hexenglauben in Mitteleuropa entsprach. Regional konnte es zu Abweichungen kommen. Die Hexervorstellung in Nordeuropa beispielsweise ging eher von männlichen Hexern aus, was sich daran zeigt, dass gleichermaßen oder überwiegend Männer verurteilt wurden. Das waren zwischen 50 % in Finnland und bis zu 90 % in Island, auch im Erzstift Salzburg waren zwei Drittel der verurteilten Personen männlich (133 hingerichtete Bettler, meist Kinder um den Schinderjackl in den Jahren 1675 bis 1681).[38] Auch wurden Männer verfolgt, die sich angeblich mit Hilfe eines speziellen Gürtels in Werwölfe verwandeln konnten." (Wikipedia, Hexenverfolgung)
Schade nur, dass die katholische Kirche mir ihren „Kirchenstrafen“ (z.B. für Wiederverheiratete usw.) im Kern in der Version 1.0 stecken geblieben ist. Und die wohl abgewogenen Worte des Bischofs können auch nicht darüber hinweg täuschen, dass dem Bischof Gott in Gestalt von Frauen eher als Hilfskräfte, Nonnen, etc. begegnen werden – aber nicht als ordinierte Kolleginnen, geschweige denn als Päpstin.
Man muss halt genau lesen - eine Antwort à la: Gott ist ein Mann, mittleren Alters, kurze braune Haare, Nickelbrille, abstehende Ohren
Oder als Alternative: sie ist eine hübsche junge Frau, blaue Augen, lange schwarze Haare, große Ohrringe und kleine Stubsnase -
solche Antworten wären albern und auch einfach falsch! Solche Antworten gibt es nicht bei dieser Frage!
Beantworten Sie doch mal die entsprechenden Fragen!
Allerdings verweigern Sie eigene Antworten - dann ignorieren Sie das ganze Interview doch einfach - oder geht’s mal wieder darum: „Kirche an sich taugt nix, egal was da jemand sagt - und deshalb find ich das schon mal grundsätzlich falsch, was da kommt!“?
Genau den Eindruck vermitteln Ihre Auslassungen hier
Es wurde nicht eine einzige Frage beantwortet!
Und dann kommt der Bischof auch noch mit 800 Jahre alten "Fragen zum Leben und zur Lehre der Kirche" daher.
Zurückbleibener als die Kath. Kirche geht ja wohl nicht mehr.
Vielleicht hätte die Interviewerin hier und da auch mal etwas deutlicher nachfragen sollen.