Beschließen sollte und wollte der Marktgemeinderat so einiges. Allerdings hatten einige Tagesordnungspunkten sachlich-formale Mängel – oder sie wurden schlichtweg als Zumutung gesehen.
"Nicht zur Unterschrift bereit, weil sie für Randersacker nur nachteilig sind", formulierte beispielsweise Bürgermeister Michael Sedelmayer im Falle der Dienstbarkeiten, die die Stadtwerke Würzburg AG beantragt hatte. Für drei Wegstücke mit Versorgungsanlagen für Gas, Strom und Fernmeldewesen, sollten Dienstbarkeiten vereinbart und im Grundbuch gesichert werden. Betroffen waren Wegstücke vom Mainradweg Richtung Staatsstraße, im Bereich Wiesen- und Schleusenweg sowie der unterste Weinbergsweg am Marsberg. Die Kosten würden die Stadtwerke tragen. Das allerdings war den Gemeindevertreterinnen und -vertretern nicht genug.
"Grundsätzlich macht man das vorher", wunderte sich Stefan Lutz-Simon (Grüne) und Matthias Henneberger (Aktive Bürger/ödp) vermisste ein Entschädigungsangebot. "Wir geben der WVV Instrumente auf unseren Grundstücken zu unserem Nachteil in die Hand", präzisierte es Oliver Menz (SPD). Ihm stieß auch auf, dass es möglich sein würde, die Ausübung der Dienstbarkeit auf Dritte zu übertragen, "ohne dass wir gefragt werden". Es würden künftig sogar Kosten drohen, sollte der Markt Randersacker die Grunddienstbarkeit mit eigenen Maßnahmen tangieren, wie Jürgen Hart (UWG) anführte. Es ist besser, so wie es ist, lautet das Resümee. Also: keine Verträge und Dienstbarkeiten.
Ungereimtheiten zur aktuellen Flächennutzung
Dem Vorentwurf zur Bauleitplanung für den Solarparkt Nord 1 wiederum hätte man gerne zugestimmt. Es wurden aber in den Textanlagen Ungereimtheiten zur aktuellen Nutzung der Flächen festgestellt, die zu korrigieren sind. Und auch beim Pflanzgebot wurde nicht klar, was vorgesehen ist. "Abgesehen davon soll das Projekt vorwärts gehen", schickte Lutz-Simon hinterher. Es ist das erste Projekt für Freiflächen-Photovoltaik das dem von der Marktgemeinde festgelegten Kriterienkatalog für Photovoltaik folgt, würdigte Heike Simon (SPD).
Sehr gerne hätte man auch den Zuschussantrag der Schützengilde 1482 bewilligt. Zwei Luftpistolen und zwei Luftgewehre im Wert von 5100 Euro waren angeschafft worden. Das Problem: Eine nachträgliche Berücksichtigung schließt die Förderrichtlinie Vereine aus, was dann einen Präzedenzfall ergeben könnte, gab Hanna Haag (Grüne) zu bedenken. "Wir wollen die Vereine ja am Leben erhalten", zeigte sich unter anderem Christian Hertlein (UWG) bemüht. Bei einer Finanzierungslücke von 3500 Euro eine Investition zu tätigen, ohne die Finanzierung zu kennen, war Michael Rost ziemlich riskant vorgekommen. Vereinbart wurde: der Bürgermeister solle den Hintergrund und die Möglichkeiten klären, zumal bekannt ist, dass ein Todesfall die Vereinsführung getroffen hatte.
Volle Zustimmung für Vorbescheid der Bürgerwindenergie
In Sachen Vorbescheid für den Bauantrag der Bürgerwindenergie Theilheim GmbH und Co. KG mit drei Windkraftanlagen gab es dagegen volle Zustimmung. Die Möglichkeiten von Windkraftanlagen auf der eigenen Gemarkung würden nicht beschränkt, hatte Sedelmayer auf die Nachfrage von Michael Blaß (CSU) geantwortet. Im Gegenteil: Die Planung sei zurückhaltend "und positiv für uns". Henneberger begrüßte, dass eine "mittelgroße Firma" Betreiber ist, die bei der Vorstellungsrunde in Theilheim "sympathisch rübergekommen" sei.
Problemlos zu handhaben waren auch drei Spenden über 1100 Euro: 500 Euro hatte sich der Hort wieder als Preisgeld im Wettbewerb "Es funktioniert" vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft gesichert. Die evangelische Kirchengemeinde Lindelbach gibt 100 Euro für eine Sitzbank vor der Sebastian-Kirche und Künstlerin Eva Maisch unterstützt die Lindelbacher Kinderbücherei aus dem Erlös ihrer Ausstellung mit 500 Euro.