Bedingt durch den zwingenden Sanierungsbedarf bot die Herzog-Hedan-Halle einmal mehr Anlass zu mehreren Tagesordnungspunkten einer Sitzung des Gemeinderates in Hettstadt. Neben einer Änderung der Nutzungsgebühren beschäftigte den Gemeinderat nun die Auftragsvergabe zur Vorbereitung der technischen Gebäudeausrüstung und Elektroplanung als Teile einer Machbarkeitsstudie im Hinblick auf eine notwendigen Gebäudesanierung.
Strenge bürokratische Voraussetzungen sind für die Gemeinde Hettstadt zu beachten, um im Hinblick auf eine dringend notwendige Sanierung der Herzog-Hedan-Halle nicht eine stattliche Förderung zu gefährden. Um einer Sanierung näher zu kommen, hatte die CSU-Fraktion im Juni dieses Jahres einen "Antrag zur Reduzierung des Sanierungsumfangs der Herzog-Hedan-Halle und Beauftragung eines Architekturbüros mit der Leistungsphase 3" vorgelegt. Hierzu erteilte das Gremium geschlossen die Zustimmung. Eine Prüfung dieses Vorgehens durch die Regierung von Unterfranken als Fördergeber habe ergeben, dass sich dies nicht förderschädlich auswirken würde, informierte Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher (Parteilos) zum Ergebnis einer entsprechenden Anfrage.
Vielmehr könnten nach Auskunft der Regierung die Unterlagen einer nun beauftragten Machbarkeitsstudie zu einem zur Sanierung notwendigen VGV-Verfahren genutzt werden. Ein solches Verfahren regelt die Vergabe eines öffentlichen Auftrags, sobald dessen Wert den geltenden Schwellenwert erreicht oder überschritten hat.
Manche Kosten sind schwer zu vermitteln
Der Schwellenwert der Bausumme beläuft sich nach Festsetzung durch die EU-Kommission aktuell auf 5.538.000 Millionen Euro. Nach den geltenden Vergaberichtlinien hat die Ausschreibung im Rahmen eines VGV-Verfahrens europaweit zu erfolgen. Im Rahmen der Bestandsanalyse wurde unter Beteiligung aller erforderlichen Fachplaner der Sanierungsumfang für die Bestandshalle auf 8,4 Millionen Euro prognostiziert.
Hinsichtlich der vorbereitenden Architektenleistungen geht die Verwaltung von einer Summe von rund 100.000 Euro aus. Darüber hinaus vorliegenden konkreten Honorarangeboten zur Ermittlung der technischen Gebäudeausrüstung über 50.456 Euro sowie zur Elektroplanung in Höhe von 26.180 Euro erteilte der Gemeinderat seine einhellige Zustimmung.
In die Durchführung einer Bestandsanalyse zur Herzog-Hedan-Halle investierte die Gemeinde bereits einen annähernd identischen Betrag wie die alleine zur Vorbereitung bezifferten Honorarangebote. "Derartige Summen, ohne dafür nur einen einzigen Stein bewegt zu haben, sind den Bürgern nur schwer begreiflich zu machen", kommentierte Christian Schubert die bisher anfallenden Kosten.
Pauschal 300 Euro für Hallenreinigung
Gestiegene Kosten verursachen laut Information der Verwaltung auch die Reinigungsarbeiten in der Hedan-Halle. Die Erhöhung auf aktuell 371,88 Euro sei durch den Dienstleister mit dem allgemeinen Preisanstieg sowie höheren Lohnkosten begründet worden. An Reinigungskosten im Anschluss einer Veranstaltung wurden dem jeweiligen Veranstalter durch die Verwaltung bisher pauschal 160 Euro verrechnet. Der Vorschlag der Finanzverwaltung zur künftigen Regelung sah die Übernahme eines Anteils von 100 Euro durch die Gemeinde vor. Den Restbetrag sollte der Veranstalter übernehmen.
Für die UBH-Fraktion unterbreitete stellvertretender Bürgermeister Volker Amon (UBH) den Vorschlag, dem jeweiligen Nutzer für die Hallenreinigung künftig pauschal 300 Euro in Rechnung zu stellen. "Zumal Veranstaltungen in der Regel mit einem wirtschaftlichen Erlös verbunden seien." Dem Vorschlag und Argumentation schloss sich das Gremium einstimmig an.