
Der Gerbrunner Gemeinderat hat sich am Montagabend neu konstituiert, den zweiten und dritten Bürgermeister gewählt und eine überarbeitete Geschäftsordnung beschlossen.
Zunächst standen die Zeichen aber auf Abschied. Sieben Räte hatten sich aus freien Stücken nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen. "Abschied nehmen fällt diesmal sicher leichter, da niemand sein Amt aufgeben musste", sagte Bürgermeister Stefan Wolfshörndl.
Waltraud Burger (CSU), Elke Hauck-Göbel und Siegfried Kobold (beide SPD) hören nach 18 Jahren auf. Für Thomas Fischer (CSU), Achim Zentner (FWG) und Thomas Tatschner (SPD) war nun nach zwei Wahlperioden Schluss. Marion Koch (Grüne) schied nach sechs Jahren aus.
Bisherige Stellvertreter wurden im Amt bestätigt
Im Gegenzug wurden in der Gerbrunner Mehrzweckhalle sieben neue Gemeinderäte für das 21 Personen starke Gremium vereidigt: Ilyas Aldogan, Riad Bauch, Stefanie Hauser, Sarah Kehr, Beatrix Radke (alle Grüne), Annette Obrusnik (FWG) und Nora Kraus (CSU).
Danach ging es ans Eingemachte: Von den Grünen wurde der Physik-Professor Thomas Trefzger sowohl für den zweiten als auch für den dritten Bürgermeister vorgeschlagen.
Doch die mit sechs Sitzen stärkste Fraktion im neuen Rat ging bei der geheimen Abstimmung letztlich leer aus. Die Gemeinderäte bestätigten zunächst den bisherigen zweiten Bürgermeister Reinhard Kies (FWG) mit 12 zu 9 Stimmen im Amt. Auch als zweiter Stellvertreter setzte sich denkbar knapp mit 11 zu 10 Stimmen Amtsinhaber Stephan Herbst (SPD) durch. Beide versprachen, nicht nach Parteiproporz, sondern zum Wohle der Bürger zu handeln.
Räte stimmen für eine Erhöhung des Sitzungsgeldes
Bei der Besetzung der Ausschüsse konnte jede Fraktion die gleiche Zahl an Personen in die Gremien entsenden. Den Vorsitz des Rechnungsprüfungsausschusses übernimmt Georg Track (CSU) von Trefzger. Sein Stellvertreter ist Frank Riegel (FWG).
Die Räte stimmten auch einer Erhöhung des Sitzungsgeldes von 25 auf 40 Euro zu. Zudem wurde Wolfshörndl zum Standesbeamten mit dem beschränkten Aufgabenbereich "Eheschließungen" bestellt.
"In der Demokratie entscheidet die Mehrheit", hatte Gerbrunns Bürgermeister zu Beginn der Sitzung gesagt. Diese Seite der Medaille sei zwar allen bekannt, die Rückseite werde aber manchmal auch ausgeblendet. "Dort steht das Wort Verantwortung. Für unser Tun, für unser Handeln sind wir immer auch verantwortlich. Insofern bedarf es sachlicher Debatten und Entscheidungen und nicht ideologisch motivierter", sagte Wolfshörndl.
Demokratie heißt, Mehrheitsentscheidungen zu akzeptieren, ob einem das gefällt oder auch nicht.
An wen sind diese Worte gerichtet? Ich hoffe der Bürgermeister von Gerbrunn nimmt sie sich selbst zu Herzen!