Überwiegend Gülle, Mist und Futterreste will Bernd Scherer in einer Biogasanlage neben seinem Aussiedlerhof zwischen Oberickelsheim und Geißlingen verarbeiten. Nachdem seine Ratskollegen die Pläne studiert hatten, erteilten sie einstimmig ihr Einvernehmen.
Galt der Gemeindebereich von Oberickelsheim offiziell lange Zeit als sehr gut versorgt in Sachen Mobilfunk, hat die vom Landkreis in Auftrag gegebene Untersuchung Versorgungslücken offenbart. Diese Lücken gilt es für das Gebiet Rodheim, Geißlingen und bei einem Aussiedlerhof zu schließen.
"Von den Mobilfunkanbietern ist die erwartete Absage gekommen", informierte Bürgermeister Michael Pfanzer den Gemeinderat. Keine wolle von sich aus das Versorgungsnetz ausbauen. Das war Stand April. Mittlerweile hätten sich zwei Anbieter gemeldet, die anhand der sogenannten Suchkreise, in denen Masten für die "unterversorgten Gebiete" errichtet werden können, Vorschläge gemacht haben.
30 Meter hoher Mast
Ein Anbieter möchte seinen Mast zwischen Oberickelsheim und Hemmersheim stellen, um auch Gülchsheim mitversorgen zu können, der andere könnte sich einen Mast beim Autohof an der Autobahn nahe Rodheim und einen bei Geißlingen vorstellen. Bei letzterem Standort könnte der Mast auf eine bestehende Siloanlage montiert werden, falls das technisch machbar sei. Die Eigentümer anderer möglicher Standorte hätten abgelehnt, berichtete Bürgermeister Pfanzer, der mit allen gesprochen habe. Die Gemeinde selbst habe keine geeigneten Grundstücke in den Arealen.
Der Bürgermeister will nun mit beiden Anbietern sprechen, ob ein gemeinsamer Mast, der 30 Meter hoch sein soll, möglich sei. Über ein Förderprogramm sei es möglich, dass die Gemeinde Bauherr ist. 90 Prozent beträgt die Förderung. Sieben Jahre beträgt die Zeitdauer, in der die Gemeinde den Mast an einen Anbieter vermieten muss.
Der Gemeinderat beschloss, weiterzumachen, um einen flächendeckende Mobilfunkversorgung zu bekommen. Der Gemeinderat werde immer informiert und treffe die dann jeweils notwendige Entscheidung, gerade was die Nutzung des Förderprogramms betrifft.
Welches Projekt für Förderung?
Der Bauhof hat ein neues Fahrzeug. 8150 Euro hat es gekostet. Der Gemeinderat, der zuvor über die Notwendigkeit per Mail informiert worden war, stimmte dem Kauf nachträglich zu. Das neue Auto wird mit dem Dachgepäckträger des alten Fahrzeugs ausgestattet. Auch eine Anhängerkupplung wird es bekommen. Für das alte Fahrzeug gibt es laut Pfanzer ein Kaufangebot in Höhe von 150 Euro. Der Gemeinderat war aber dafür, das Auto der Feuerwehr zu Übungszwecken zu überlassen, falls sie dies wolle.
Nachdem Oberickelsheim jüngst der Lokalen Aktionsgruppe Steigerwald beigetreten ist, beschloss der Gemeinderat nun auch die Teilnahme an der neuen Förderperiode 2023 bis 2027. Zwei Euro je Einwohner und Jahr werden als Beitrag fällig.
Bürgermeister Pfanzer bat die Ratsmitglieder, sich Gedanken zu machen, mit welchem Projekt man versuchen wolle, eine Förderung zu bekommen. Zur Debatte stehen der "Gmeeweg", ein sportlicher Weg, der alle drei Ortsteile verbindet, das "Haus am See" in Geißlingen oder eine neue Nutzung für das Oberickelsheimer alte Feuerwehrhaus (Frostanlage) oder Gemeinschaftsbau, "wie auch immer wir es nennen wollen", meinte Pfanzer.