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Reichenberg
Gemeinde setzt bei der Wolffskeelhalle den Rotstift an
Die Wolffskeelhalle wird renoviert. Um die Kosten im Rahmen zu halten, beschloss der Marktgemeinderat jetzt mehrere Sparmaßnahmen.
Foto: Julian Bandorf | Die Wolffskeelhalle wird renoviert. Um die Kosten im Rahmen zu halten, beschloss der Marktgemeinderat jetzt mehrere Sparmaßnahmen.
Julian Bandorf       -  Julian Bandorf wuchs im Landkreis Schweinfurt auf und absolvierte zunächst eine Berufsausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Danach machte er Abitur am Schweinfurter Bayernkolleg und studierte Germanistik und Political and Social Studies an der Uni Würzburg. 2021 begann er seine freie Mitarbeit bei der Main-Post, seit April 2024 ist er Redaktionsvolontär.
Julian Bandorf
 |  aktualisiert: 24.03.2023 02:37 Uhr

In der jüngsten Marktgemeinderatssitzung des Marktes Reichenberg stand mal wieder ein Beschluss zur anstehenden Sanierung der Wolffskeelhalle auf der Tagesordnung. Schon seit Längerem steht fest, dass das Großprojekt mit fast 20 Millionen Euro einen großen finanziellen Aufwand darstellen wird, doch nun konnte man in dieser Hinsicht einige positive Dinge vermelden.

In Abstimmung mit dem zuständigen Architekturbüro wurde ein Konzept ausgearbeitet, das teilweise erhebliche Einsparungen ermöglicht, wie Bürgermeister Stefan Hemmerich (SPD) mit einem Vertreter des Unternehmens während der Sitzung verkündete. Zum einen wurde das Parkdeck genannt. Entsprechend der ursprünglichen Planung war ein zweigeschossiges Deck geplant, wobei der "Deckel" der Konstruktion als Schulhoferweiterung der benachbarten Grundschule vorgesehen ist. Nun wurde vorgeschlagen, das Parkdeck nur eingeschossig zu gestalten und dafür einen Betrag von etwa 750.000 Euro einzusparen. Der Gemeinderat war vom Vorschlag des Architekturbüros überzeugt und so wurde sich einstimmig für ein eingeschossiges Parkdeck entschieden.

Keine Mehrzweckhalle ohne Lüftungsanlage 

Auch über die Lüftungsanlage wurde debattiert. Hier wurde ein Einsparpotenzial von etwa 250.000 Euro kalkuliert. Doch diese Maßnahme hätte große Folgen: Ohne Lüftungssystem könnte die Wolffskeelhalle nicht mehr als Mehrzweckhalle dienen. Somit wären Veranstaltungen mit bis zu 400 Personen (für diese Zahl ist die Halle ausgelegt) nicht mehr möglich. Der Marktgemeinde bliebe dann eine reine Schulsporthalle, die ausschließlich von der Grundschule zu diesem Zweck verwendet würde. Daher entschied sich das Ratsgremium einstimmig gegen diese Einsparung und für die Konzeption als Mehrzweckhalle mit entsprechender Lüftung.

Eine Ausgabeküche muss reichen

Auch die angedachte Küche wurde auf mögliches Sparpotenzial überprüft. Für die Mittagsbetreuung der benachbarten Schule wird in der Wolffskeelhalle die Möglichkeit für ein warmes Mittagessen geschaffen. Wie dieses zubereitet wird, stand bis jetzt noch nicht fest. Ursprünglich kalkulierte man mit der Installation einer Vollküche, in der das Essen zubereitet werden würde. Zwei günstigere Möglichkeiten nahm der Rat jedoch mit größerem Wohlwollen auf. Zum einen diskutierte man über eine Regenerationsküche, bei der die Mahlzeiten tiefgefroren angeliefert werden und dann vor Ort auf Verzehrtemperatur gebracht werden. Dabei würde man 286.500 Euro einsparen. Beim zweiten Vorschlag handelt es sich um eine reine Ausgabeküche. Hier wird das Essen bereits warm angeliefert und lediglich in der Halle ausgegeben. Im Vergleich zur Vollküche stehen hier 425.000 Euro weniger zu Buche. Die Ausgabeküche konnte mit neun Stimmen die meisten Ratsmitglieder überzeugen. Mit nur einer Stimme weniger musste sich die Regenerationsküche geschlagen geben.

Innerhalb des Ratsgremiums befürwortete man die Bereitschaft, die Kosten möglichst gering zu halten. Viele Mitglieder zeigten sich mit der Entwicklung des finanziellen Aufwands ohnehin unzufrieden. Bürgermeister Hemmerich merkte darauf an, dass weder eine Corona-Pandemie noch ein Krieg in der Ukraine vorherzusehen gewesen seien und verteidigte daher die Kostenexplosion des Großprojekts. Ein zeitnaher Beginn der Sanierungsarbeiten ist nach wie vor angedacht. Tobias Schoch (CSU) ließ sich aber abschließend noch versichern, erst die Planung abzuschließen, um eine weitere finanzielle Mehrbelastung zu vermeiden.

 
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