
Das Interesse am „Wue2Run“ ist ungebrochen, der 7,4 Kilometer lange Firmenlauf vom „Dalle“ zum Vierröhrenbrunnen und zurück bleibt damit der größte Einzellauf in Unterfranken. Das Geheimnis des Erfolgs ist und bleibt das Gemeinschaftserlebnis der Firmenteams während der Vorbereitung, beim Rennen und beim Beisammensein danach auf den Wiesen im Freibad. „Es macht einfach Spaß, und man trifft auch Kollegen, denen man sonst im Rathaus selten über den Weg läuft“, sagte Ole Kruse aus dem Personalamt der Stadt.
Bas Bergervoet, Projektmanager bei Flyeralarm und als Sprecher des Arbeitskreises Mobilität der lokalen Agenda 21 und Autor der Webseite „Radfahrerzone“, war zum ersten Mal beim Firmenlauf am Start: „Wir haben vorher in der Firma trainiert, da gab es einige Angebote. Und in der Woche vor dem Lauf wird natürlich über den Firmenlauf gesprochen“, sagte Bergervoet, während er sich nach dem Lauf die Beine massieren ließ.
Im flotten Gleichschritt
Für das optische Highlight auf der Strecke und im Dallenbergbad sorgte der Drache des MDK Bayern (Medizinischer Dienst der Krankenversicherungen): Vier Läufer steckten hinter dem Drachenkopf unter dem türkisfarbenen Stoff und bewältigten die Strecke von Anfang bis Ende im flotten Gleichschritt.
Ruth Wermes ist nicht nur Pressesprecherin des MDK Bayern, sondern auch die „Drachenmama“ – sie hat das Fabelwesen, mit dem der MDK auch schon bei den Firmenläufen im Olympiapark in München und in Nürnberg am Start war, mit Kolleginnen gebaut. „Unsere besten Läufer tragen den Drachen, und alle Kollegen, die das Tempo schaffen, laufen mit. Früher waren wir als Einzelgänger unterwegs, jetzt laufen wir als Team. Dadurch macht es noch viel mehr Spaß“, sagte Wermes.
Beste Stimmung an der Strecke
Firmenlauf-Organisator Alexander Fricke hatte sich auch in diesem Jahr wieder etwas Neues ausgedacht, um das Feld auf der Strecke weiter zu entzerren: Die 300 schnellsten Frauen bekamen fünf Minuten Vorsprung, dann erst fiel der erste Startschuss für den Rest des Feldes.
„Wir wussten, dass das der Dramaturgie hilft und werden analysieren, ob es auch auf der Strecke etwas gebracht hat“, sagte Fricke, der mit seinem Firmenlauf sehr zufrieden sein konnte: „Es hat alles gut geklappt, und die Stimmung an der Strecke war wieder super.“ Nicht nur im Dallenbergbad, auch auf der Alten Mainbrücke und am Vierröhrenbrunnen, wo sich die Läufer eine Erfrischung in Form einer Dusche abholen konnten, war die Laune bei Teilnehmern und Zuschauern bestens.
Entspannte Veranstaltung für den Rettungsdienst
Zufrieden war auch Rettungsdienst-Einsatzleiter Thomas Witzel von den Johannitern, die den Firmenlauf mit etwa 30 Einsatzkräften betreuten: „Wir waren vorher etwas in Sorge, weil es tagsüber so schwül war. Aber es hat rechtzeitig abgekühlt, dadurch war es auch für uns eine entspannte Veranstaltung.“
Oberbürgermeister Christian Schuchardt bediente die Startpistole und schickte die Läuferinnen und Läufer ab 19.30 Uhr in insgesamt vier Startblöcken auf die Reise. „Ich finde es toll, wie die Veranstaltung gewachsen ist und dass immer mehr Firmen mitmachen“, sagte Schuchardt. Die Stadtverwaltung stellte mit 179 Teilnehmern die zweitgrößte Mannschaft, angeführt von Stadtkämmerer und Personalreferent Robert Scheller.
Fast hätte eine Frau gewonnen
Der neue Startmodus führte dazu, dass die Siegerin bei den Frauen es fast geschafft hätte, als Erste im Ziel zu sein. Erst ganz knapp vor der Ziellinie wurde Delia Schmitt, Gastläuferin für das Team von Wegmann Automotive, von Gregor Buchholz eingeholt. Der 31-jährige ehemalige Profi-Triathlet hat erst letztes Jahr seine Karriere beendet. Er studiert in Würzburg Umwelttechnik und arbeitet bei XXXL Neubert – das Möbelhaus stellte mit 239 Mitarbeitern auch das größte Team.
Gregor Buchholz sorgte mit seiner schnellen Zeit von knapp unter 24 Minuten auch für den Sieg von XXXL Neubert in der Firmenwertung. Die vier schnellen Läufer der Würzburger Bereitschaftspolizei mussten sich deshalb zum ersten Mal seit Jahren mit Rang zwei in der Teamwertung begnügen.