Einer großen Besucherresonanz erfreute sich der Auftakt der sechsteiligen Sommerkonzert-Reihe der Gemeinde im Hof der Veitshöchheimer Synagoge. Die beiden Gitarristen Armin Ruppel und Oliver Thedieck zogen bei ihrem "Acoustic Rendezvous" mit dem "Latin flair" traumhafter Melodien und Rhythmen über 80 Zuhörer in ihren Bann. Was die beiden ihren Gitarren entlockten, war sensationell. Alle präsentierten Stücke stellten wegen der hohen Geschwindigkeit und Präzision sowie der genauen Übereinstimmung der Soli hohe Anforderungen, die sie hervorragend meisterten.
Das beeindruckte Publikum erlebte so besonders die faszinierende Musik des Argentiniers Astor Piazzolla, dem Begründer des Tango Nuevo und die durch brasilianische Volksmusik inspirierten Kompositionen aus dem Genre Choro von João Pernambuco.
Außergewöhnliche, melancholische Klänge waren bei "Agua e Vinho" des Brasilianers Egberto Gismonti zu hören. Überschwänglich die Unterhaltung einer Frau aus Bahia, instrumental wiedergegeben in "Conversa de Baiana" von Dilermando Reis.
Wie vielfältig die Kultur Südamerikas ist, zeigte sich auch bei dem kubanischen Klassiker "Drume Negrita" von Leo Brouwer, ein einfühlsames afro-kubanisches Wiegenlied. Ein Höhepunkt des Sommerkonzerts dann "La Catedral" des Paraguayers Agustin Barrios, ein Hauptwerk der romantischen Gitarrenliteratur.
Als Zugabe verwöhnten die Gitarristen als Kontrast zum "Latin Flair" das Publikum mit "Mediterranean Sundance" des zeitgenössischen italoamerikanischen Jazzgitarristen Al Laurence Dimeola.
Mit dem Solisten und Kammermusiker Oliver Thedieck hat die Sing- und Musikschule Veitshöchheim einen hervorragenden Fang gemacht, denn Thedieck gehört ihrem Lehrkörper seit Januar an.
Armin Ruppel hat in den 80er und 90er Jahren mit Pop-Acts wie George McCrae, The Four Tops, The Platters und Modern Talking gearbeitet und danach eine Reihe von CDs mit akustischer Gitarrenmusik veröffentlicht.