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Kürnach
Gelungene Open-Air-Premiere in Kürnach
Auftritt von Christoph Maul in Kürnach.
Foto: Aurelian Völker | Auftritt von Christoph Maul in Kürnach.
Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 24.07.2020 02:10 Uhr

„Es braucht eine Krise, um so ein schöne Atmosphäre zu schaffen.“ Mit diesen Worten eröffnete Alexander Schraml, Vorsitzender der Kürnacher KulturWerkstatt (KKW) das erste Kabarett-Open-Air. An zwei Tagen trat Christoph Maul vor je 40 Gästen vor dem Alten Rathaus auf. Um die Abstände einzuhalten, stellten die Veranstalter mehr als 40 Stühle auf. „Toll, dass auch in so unruhigen Zeiten Traditionen beibehalten werden und die erste Reihe frei ist“, begann Maul seinen Auftritt. Er bat sein Publikum, die Handys lautlos zu stellen, die Corona-App funktioniere trotzdem. Für ihn sei es schön, endlich wieder vor Menschen zu spielen, denn bei seinem Autokonzert habe er Ehekrisen erlebt, wenn etwa die Frau hupen wollte, der Mann aber nicht.

Inspiration aus dem Leben

In seinem neuen Programm sprach Maul über die Partnersuche früher und heute und stellte dem Publikum seine Idee für eine Dating-App für die Landbewohner vor. Auch für den Supermarkt hat er sich eine App ausgedacht, mit der er schneller zum Kassieren kommt. Außerdem beschwerte Maul sich über die Milchpackung im Supermarkt: „Wir können zum Mond fliegen, aber bringen die Milch nicht auf, ohne uns vollzuschütten.“ Für Lacher sorgte der werdende Vater Maul auch, als er von seinem Online-Schwangerschaftskurs erzählte.

Maul nimmt seine Inspiration für seine Witze immer aus dem Leben, „aber es ist schwierig, wenn man aus dem Leben zehrt, aber eigentlich findet kein Leben statt“. Deshalb warnte er sein Publikum vor, dass er vielleicht zum Politiker wird, also „selber nicht weiß, was ich von mir gebe“. Die Politiker aller Parteien, allen voran „Maut-Papst“ Scheuer, aber auch die Kürnacher Kommunalpolitiker bekamen ihr Fett weg. Dabei wurde auch der Besuch von Königin Angela bei König Markus in Bayern thematisiert, bei dem „nur Hofnarr Aiwanger fehlte“.

Vegane Wurst ist wie ein Puff mit Puppen

In Zeiten von Homeoffice sinnierte Maul auch über eine Home-Kirchweih, um dann festzustellen, dass das Leben auf dem Land zwar schön, aber nicht immer einfach sei. „Uns ist das wurscht, dass die Kneipen zu haben, wir haben keine mehr“, sagte der Kabarettist aus Schillingsfürst. Außerdem erfuhren die Zuhörer, wie man seinen Nachbarn loswird, was das Wirtshaussterben mit Verschwörungstheorien zu tun hat und warum vegane Wurst wie ein Puff mit Puppen ist.

Der Besuch bei Kulturveranstaltungen in diesen schwierigen Zeiten lohnt sich allemal. Denn, so Maul abschließend: „Wenn der Spaß vorbei ist, ist das einzige, was uns rettet, der Humor." Humor zeigte auch Schraml, der sich bei Maul für den tollen Abend bedankte und ihm einen „Herbstblut-Wein“ überreichte. „Der passt perfekt zur anstehenden Entbindung deiner Frau“, so Schraml.

 
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