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GAUKÖNIGSHOFEN
Gelebte Toleranz im neuntgrößten Land der Erde
Offen für Andersgläubige: Der Gaukönigshöfer Volker Potthast, begleitet von seinen Dolmetscherinnen und dem Iman beim Besuch in einer Moschee in Kasachstan.
Foto: POTTHAST | Offen für Andersgläubige: Der Gaukönigshöfer Volker Potthast, begleitet von seinen Dolmetscherinnen und dem Iman beim Besuch in einer Moschee in Kasachstan.
Hannelore Grimm
 |  aktualisiert: 13.01.2015 17:28 Uhr

Der Besuch einer Moschee in der Stadt Öskemen, bei der ihn zwei junge Musliminnen und der Iman begleitet haben und die anschließende Besichtigung einer orthodoxen Kirche hinterließen bei Professor Dr. Volker Potthast nachhaltige Eindrücke über die Toleranz und die Aufgeschlossenheit, mit der Menschen in Kasachstan Andersgläubigen gegenüberstehen.

Dass der Gaukönigshöfer kürzlich zum siebten Mal die Reise nach Kasachstan angetreten hat, liegt an der Aufgabe, mit der die ADT ihn betraut hat. Die ADT Projekt GmbH mit Sitz in Bonn ist ein spezialisiertes Beratungsunternehmen der deutschen Tierzuchtverbände mit den Schwerpunkten Planung und Durchführung von internationalen Projekten in den Bereichen Tierzucht, Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie ländlicher Entwicklung.

Seit 1995 ist die ADT in über 40 Ländern für Regierungen, öffentliche Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit sowie für Unternehmen und Verbände der Agrar- und Ernährungswirtschaft tätig. Bei seinen Besuchen in dem rund 6300 Kilometer entfernt liegenden Kasachstan gab Volker Potthast bereits sechsmal in Seminaren sein Wissen über Tierfütterung an Betriebsinhaber, Wissenschaftler, Tierärzte und so genannte Herdenmanager weiter. Vor allem aber lernte er die Menschen kennen, die trotz der Verschiedenartigkeit in ihrer Lebensweise und der Unterschiedlichkeit ihrer Religionen tolerant und friedfertig miteinander umgehen.

Wie bei dem Iman, der zu ihm sagte „Wir glauben doch alle an einen Gott“ gibt es weder in den Städten noch in den ländlichen Gebieten Anzeichen dafür, dass die Islamisten für Zwietracht sorgen unter der Vielfalt der Religionen. „Es gibt keine Berührungsängste – weder untereinander noch einem Fremden gegenüber,“ sagt Volker Potthast.

In den flächenmäßig neuntgrößten Land der Erde leben 17 Millionen Einwohner, bestehend aus Angehörigen von rund 40 Nationen.

Die Dolmetscherinnen des Gaukönigshöfers, die in Deutschland studiert haben, unterscheiden sich in nichts von ihren Altersgenossinnen in der westlichen Welt.

Auffällig ist, so Volker Potthast, dass in Kasachstan verschleierte Frauen sehr selten sind und eine Burka durchaus für Aufsehen sorgt.

Wie er erzählt, hat er bei seinen Besuchen auch nie erlebt, dass zu einer bestimmten Uhrzeit jemand auf die Knie gefallen ist und in Richtung Mekka gebetet hat.

Für Volker Potthast, der in diesem Vielvölkerstaat erfahren hat, wie das Zusammenleben der Menschen harmonisch und friedlich abläuft, sind es nicht die Muslime, die Andersgläubige terrorisieren.

Im Hinblick auf die Geschehnisse in Paris sieht er die Befürchtungen, dass sich Anschläge solcher Art wiederholen aber als durchaus berechtigt an. Nach seinen Erfahrungen mit der gelebten Toleranz in Kasachstan hat das jedoch nichts mit dem Islam zu tun.

„Es sind die marodierenden, durchgeknallten Banden von Terroristen, von denen die Gefahr ausgeht und nicht von der Religion,“ fasst Volker Potthast seine Meinung zusammen.

 
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