Gleich mehrere Punkte der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung betrafen das Veitshöchheimer Geisbergbad. Neben der bei der Haushaltsverabschiedung 2023 veranschlagten Investition von über eine Million Euro heuer und im nächsten Jahr, erhöhte der Gemeinderat die Eintrittspreise und änderte die Öffnungszeiten.
Das im Jahr 1995 errichtete Kinderplanschbecken erfordert besonders bei den Fliesen vor jeder Badesaison einen Unterhaltungsaufwand bis zu 10.000 Euro. Auch die Technik ist veraltet. Es soll deshalb der gesamte Beckenbereich mit seiner Wasserspielfläche erneuert und zeitgemäß beschattet werden. Die Projektkosten betragen voraussichtlich 876.000 Euro. Das Hochbaureferat der Gemeinde kann derzeit noch nicht einschätzen, ob noch heuer nach der Badesaison ein Baubeginn möglich ist. Dies gilt auch für die Rasenberegnungsanlage aus dem Jahr 1979, die wegen ständiger Wasserrohrbrüche für 200.000 Euro erneuert werden muss.
Nach jeweils rund 40.000 Besucherinnen und Besuchern in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 konnte 2022 mit 104.300 Besuchern sogar die Besucherzahl von 92.000 im Vor-Corona-Jahr 2019 überschritten werden. Nach den Defiziten in den beiden Corona-Jahren von 176.000 Euro (2021) und 225.000 Euro (2020), wurde 2022 mit 76.500 Euro sogar das Defizit des Jahres 2019 von 107.000 deutlich unterschritten.
Preise vor allem bei Erwachsenen erhöht
Gleichwohl sah sich der Gemeinderat wegen steigender Energie- und Personalkosten veranlasst, die seit der Badesaison 2018 geltenden Eintrittspreise hauptsächlich im Erwachsenenbereich zu erhöhen. Er blieb aber großteils noch unter den Vorschlägen der Verwaltung. Wie bisher ins Freibad gehen können Kinder unter sechs Jahre kostenlos und die Altersgruppe sechs bis 18 Jahre für 2,50 Euro (ab 17 Uhr zwei Euro) sowie mit der Zehnerkarte für 20 Euro. Angehoben hat das Gremium dagegen die Preise im Kinder-/Jugendbereich für die 30er Karte und die Saisonkarte jeweils von 40 auf 55 Euro.
Nur bei den Einzel- und Zehnerkarten für Erwachsene und bei der Familientageskarte folgte das Gremium den Vorschlägen der Verwaltung. Die Einzelkarte kostet nun vier Euro (bisher 3,5 Euro), nach 17 Uhr drei Euro (bisher 2,50 Euro) und die Zehnerkarte 35 Euro (bisher 30 Euro), ab 17 Uhr 25 Euro (bisher 20 Euro). Die Familientageskarte (zwei Erwachsene + Kinder) ist nun für acht Euro (bisher sieben Euro) erhältlich, wobei sie nun auch für Großeltern mit ihren Enkeln gilt.
Bei den 30er und Saisonkarten für Erwachsene fielen dagegen die Erhöhungen jeweils von 75 auf 100 Euro moderater aus als von der Verwaltung vorgeschlagen. Neu gibt es die 30er Karte für Erwachsene ab 17 Uhr für 70 Euro. Beträchtlich um über 44 Prozent erhöht hat der Gemeinderat dagegen den Preis für die Familiensaisonkarte (maximal zwei Erwachsene) von 135 auf 195 Euro, für Alleinerziehende von 75 auf 95 Euro.
Ermäßigungen weiterhin gegen Nachweis
Ermäßigungen von einem Euro pro Eintritt gibt es noch gegen Nachweis für einen bestimmten Personenkreis wie Schwerbehinderte, Arbeitslose, Hartz4-Empfänger, Studenten, Auszubildende, FSJler, Ehrenamtskarteninhaber. Laut Umfrage der Verwaltung erheben vier Euro für die Erwachsenen-Eintrittskarte auch die Freibäder in Karlstadt und Kitzingen, während sie im Dallenbergbad 4,50 Euro, in Ochsenfurt 3,50 Euro und in Zellingen drei Euro kostet.
Der Gemeinderat beschloss, ab der kommenden Badesaison die Langbadetage (Dienstag und Freitag bis 21 Uhr) und wegen geringer Resonanz auch das Frühschwimmen (Mittwoch und Sonntag 7 bis 9 Uhr) zu streichen.
Im Mai und im September gelten somit unverändert die bisherigen Öffnungszeiten täglich von 9 bis 20 Uhr. Im Juni, Juli und August wird dagegen der Beginn um eine Stunde vorverlegt, so dass hier das Freibad nun täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet ist. Somit ist in diesen Monaten das Freibad insgesamt sogar eine Stunde länger als bisher geöffnet.