Anlässlich des 35. Jahrestags wird der Würzburger Journalist Eberhard Schellenberger am 18. November um 18 Uhr im Ratssaal aus seinem Buch "Deckname Antenne" lesen. Eberhard Schellenberger, Jahrgang 1957, hat das deutsch-deutsche Zusammenleben in seiner beruflichen Laufbahn als langjähriger Reporter beim Bayerischen Rundfunk intensiv begleitet. Das berichtet die Stadt Würzburg in einer Pressemitteilung, der auch die weiteren Informationen entnommen sind.
In seinem Buch "Deckname Antenne", das im Würzburger Echter Verlag erschienen ist, verarbeitet Schellenberger seine Erfahrungen und die Einblicke, die ihm die Stasi-Akten gewähren. Die Stasi hörte seine Telefonate zwischen Suhl und Würzburg ab und erstellte detaillierte Protokolle seiner Aktivitäten. Behauptungen, er arbeite mit "imperialistischen Geheimkräften" zusammen, führten dazu, dass er bis zum Mauerfall bei jedem Besuch in der DDR genauestens beobachtet wurde.
Der Autor reflektiert auch die dramatische Nacht des Mauerfalls am 9./10. November 1989. "Ich habe dieses Buch auch für die jüngere Generation geschrieben, die diese Ereignisse oft als fern und unverständlich wahrnimmt", erklärt Schellenberger. Aus der Partnerstadt Suhl kommt zu dieser Gedenkveranstaltung Oberbürgermeister André Knapp. Mit Peter Wurschi wird zudem der Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur anwesend sein.
Die Lesung wird ergänzt durch eine Präsentation von Bildmaterial, Ausschnitten aus Stasiakten, Originaltönen und Archivaufnahmen des Bayerischen Rundfunks, die den Zuhörern einen tiefen Einblick in die Thematik und die damaligen Geschehnisse bieten.