Der 28. August 1941 markiert bis heute einen Einschnitt in der Geschichte der Deutschen aus Russland. Mit dem Erlass des Obersten Sowjets der UdSSR „Über die Übersiedlung der Deutschen, die in den Wolgarayons wohnen“ wurde damals die deutsche Bevölkerung des Verrats und der Kollaboration mit Nazideutschland beschuldigt. Die Wolgarepublik wurde aufgelöst, Hunderttausende wurden nach Westsibirien und Mittelasien deportiert, gerieten in Arbeitslager und Gefängnisse und Arbeitsarmee.
Viele haben nicht überlebt oder starben an den Folgen. So ist der 28. August bist heute ein wichtiger Markstein und Teil der Identität vieler Russlanddeutscher in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion sowie bei Aussiedlern in Deutschland. Für die Deutschen aus Russland ist der 28. August ein Trauertag. Sie gedenken der Ereignisse und der Opfer – und hoffen nach wie vor auf volle rechtliche und moralische Rehabilitierung.
Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. (LMDR) lädt zur Gedenkveranstaltung an diesem Sonntag, 30. August, um 16 Uhr auf dem Würzburger Hauptfriedhof. Am Denkmal der Vertriebenen sprechen Bürgermeister und Schirmherr Adolf Bauer, Albina Baumann, Vorsitzende der Orts- und Kreisgruppe, Bundesvorsitzender Waldemar Eisenbraun, Ewald Oster von der Landesgruppe Bayern, Pfarrer Adam Possmayer, der katholische Diözesan-, Aussiedler- und Vertriebenenseelsorger, und Georg Pfundt, Diakon i.R. und evangelisch-lutherischer Aussiedlerseelsorger. Für den musikalischen Rahmen sorgt der Frauenchor „Harmonie“ mit Sopranistin Margarita Afanasjew und Helene Bausenwein (Trompete).