Ungefähr 100 Menschen trafen sich am vergangenen Sonntag um 18 Uhr am Domvorplatz in Würzburg, um des Todes von Malte C. zu gedenken. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der SPD Unterfranken entnommen.
Malte war ein 25-jähriger Transmann, der sich auf dem Christopher-Street-Day in Münster schützend vor ein lesbisches Paar stellte, das queerfeindlich beleidigt wurde. Nach einem Faustschlag verlor Malte C. das Bewusstsein und schlug mit dem Kopf auf den Asphalt auf. Er musste daraufhin ins künstliche Koma versetzt werden und verstarb am vergangenen Freitag.
"Angriff hätte jedem von uns passieren können"
Mit brennenden Kerzen wurde der Name Malte gestellt und auf dem Boden eine Pride-Flagge und Blumen ausgelegt. Lysander Laier, Stadtrat der Grünen Jugend, berichtete in seinem Redebeitrag davon, dass dies nicht der erste Übergriff auf queere Menschen und Transpersonen in diesem Jahr war. „Wenn ich alle Schlagzeilen zu Gewalt gegen queere Menschen im letzten halben Jahr in Deutschland vorlesen würde, würden wir noch sehr lange hier stehen. Queerfeindlichkeit ist ein Teil unserer Gesellschaft. Wir haben jeden Tag Angst um uns und unsere Freund:innen. Wir gehen große Umwege, versuchen unauffällig zu sein und hoffen, dass wir nicht auf die falschen Personen treffen. Dieser Angriff hätte jedem von uns passieren können“, führte er aus.
Sophie Rumpel, Vorsitzende der Jusos Würzburg-Stadt, knüpfte daran an und erklärte: „Unsere Leben sind nicht durch diejenigen bedroht, die offen queerfeindlich sind. Sie sind durch die bedroht, die wegsehen. Ihnen und allen, die uns queere Menschen schutzlos lassen, möchte ich etwas mit auf den Weg geben: Dass wir morgens die Straßenbahn verpassen, weil wir nicht einfach das Nächstbeste anziehen können, ist eure Schuld. Dass wir aus Angst manchmal unsere eigenen Namen verleugnen, weil wir nicht einfach nur sein können, ist eure Schuld. Dass wir hier heute stehen müssen und nicht einfach still über den Tod eines Menschen trauern können, ist eure Schuld.“
Beide beendeten ihre Redebeiträge mit dem Ausruf: „Rest in Power, Malte!“ Danach hatten die umstehenden Personen, die Möglichkeit in Stille des Opfers zu gedenken.
Ihnen alles Gute und viel Kraft weiterhin!