Anlässlich der Erinnerung an die beiden Atmbombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima im Zweiten Weltkrieg ist neben Dresden das Siebold-Museum in Würzburg zum zweiten deutschen Austragungsort einer Gedenkausstellung geworden, teilt die Sieboldgesellschaft mit. Im Rahmen dieser Ausstellung war es am vergangenen Sonntag über eine Live-Schaltung mit der Gedenkhalle von Nagasaki den anwesenden Würzburgern möglich, dem Erfahrungsbericht eines Zeitzeugen beizuwohnen. Der heute 87-jährige Hiroyasu Takagawa hatte als zwölfjähriger Bub das Inferno überlebt, musste aber seine Eltern selbst beerdigen.
Erst mit 70 Jahren war er wie andere Opfer auch in der Lage, sein Trauma zu überwinden, und schöpfte aus den gemachten Erfahrungen doch genügend Energie, sich fortan aktiv für den Frieden und eine atomwaffenfreie Welt einzusetzen.
Im Anschluss an den Erfahrungsbericht gab es noch Zeit, Fragen an den Zeitzeugen zu richten und diese Gelegenheit wurde ausgiebigst genutzt. So war die vielleicht eindrucksvollste und zugleich berührendste Antwort, warum er keinen Groll gegen den ehemaligen Feind, die USA, hegt: „Nicht der Atombombenabwurf war das Problem. Im Krieg befindliche Nationen greifen heute noch zu Waffen. Der Krieg als Ursache von allem Übel ist daher immer zu verdammen.“