Welcher Ort hätte besser passen können als der Platz der Partnerschaften bei einer Feierstunde der Gemeinde für ihre ausgeschiedenen und meist langjährig tätigen Gemeinderäte und Gemeinderätinnen. Eigentlich, so Bürgermeister Klaus Schmidt bei seiner Ansprache, hätte diese Veranstaltung bereits im vergangenen Jahr stattfinden sollen. Doch Corona machte ein Zusammentreffen unmöglich. Und so wurden die ausgeschiedenen Gemeinderäte und Gemeinderätinnen mit einem Jahr Verspätung gewürdigt.
Welche Kompetenz hinter den einzelnen Namen steht, konnte man an der Zugehörigkeit zum Gremium erkennen. Bestes Beispiel ist Peter Schulz, der fast 30 Jahre die Geschicke Waldbüttelbrunns maßgeblich mitgestaltete. Vom 5. September 1990 bis zum 30. April 2020 saß Schulz in den Gemeinderatssitzungen und nahm dabei nie ein Blatt vor den Mund. Rechnerisch waren das etwa 520 Sitzungen. "Ich glaube aber, dass es weit mehr sind", empfand Bürgermeister Schmidt. In dieser langen Zeit war Schulz in mehreren Ausschüssen tätig und in der letzten Amtsperiode auch noch 3. Bürgermeister.
Wichtigen Dienst für die Bürger geleistet
Für dieses Engagement hatte Schulz bereits im Jahr 2009 die Kommunale Dankurkunde erhalten. Nun überreichte ihm Bürgermeister Schmidt einen aus Holz gefertigten Straßenplan der Gemeinde Waldbüttelbrunn. Schulz bedankte sich und gestand, dass er "nichts vermisst". Die neu gewonnene Freizeit nutzt er für seine Arbeit bei der Tafel Würzburg und vor allem für seinen Tennissport und "für meine Frau", fügte er hinzu.
Für 24 Jahre im Gemeinderat wurden Bernhard Vogel und Winfried Körner mit der silbernen Gemeindeplakette ausgezeichnet. Während Körner in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiern konnte – die Auszeichnung bezog sich auf das Stichjahr 2020 -, war Bernhard Vogel aus dem Gemeinderat ausgeschieden. "Ihr habt in den letzten 24 Jahren einen wichtigen Dienst für die Bürgerinnen und Bürger geleistet und euren Teil dazu beigetragen aus dem ländlichen Dorf eine attraktive Gemeinde zu schaffen", lobte Bürgermeister Schmidt die jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit.
Demokratie lebt von Mitmachen und Mitgestalten
Auf 18 Jahre Zugehörigkeit zum Gemeinderat blicken Ingrid Metz und Alois Bärmann zurück. Beide sind weiterhin aktiv im Gremium, erhielten bei der Feier allerdings die Kommunale Dankurkunde überreicht.
Zwölf Jahre im Gemeinderat waren Barbara Plaschke und Andreas Gese, Erich Nusser neun Jahre. Für sechs Jahre Mitgliedschaft im Gemeinderat dankte Bürgermeister Schmidt Karl-Heinz Spiegel, für fünf Jahre Bernhard Roos, für vier Jahre Marko Franz und für zwei Jahre Stefan Schindler. Schmidt attestierte, dass er mit allen jederzeit konstruktiv zusammengearbeitet hat. "Kommunale Ämter brauchen Menschen, wie die zu Ehrenden", lobte er und nahm dabei Bezug auf ihren "Mut, Standfestigkeit und ein notwendiges Rückgrat". "Unsere Demokratie lebt nicht vom Zuschauen, sondern vom Mitmachen und Mitgestalten", gab er der gesamten Bürgerschaft abschließend zu bedenken.