Das lange Warten ist vorbei: Am Donnerstag eröffnet die bayerische Landesgartenschau im neuen Stadtteil Hubland in Würzburg ihre Tore. Erwartet werden bis zum 7. Oktober etwa eine Million Besucher. Doch ehe in 179 Tagen Bilanz gezogen wird, fällt jetzt erst einmal der Startschuss.
Zwar haben die Kassen am Donnerstag bereits ab neun Uhr geöffnet und die Besucher Zutritt zum Gelände, doch das offizielle Startsignal gibt es erst am Nachmittag um 15 Uhr. Dann kommt Bayerns neuer Ministerpräsident Markus Söder zum Hubland, um die Gartenschau offiziell zu eröffnen. Der Kabinettschef wird begleitet vom neuen Umweltminister Bayerns, Marcel Huber. Söder wird um 14.45 Uhr an der WVV-Bühne im Gartenschaugelände erwartet, wo er von einer Marching Band empfangen wird und später die offizielle Eröffnungsrede halten wird.
Stelen zur US-Geschichte
Unter den Festgästen wird auch die amerikanische Generalkonsulin Jennifer D. Gavito, sein. Ein Hinweis auf die amerikanische Historie des Gartenschaugeländes, das von 1945 bis 2013 Standort der US-Armee gewesen ist. Diese Historie wird die Gartenschaubesucher bei ihrem Rundgang durch das 28 Hektar große Gelände immer wieder einholen. Sie wird anhand von Informationsstelen auf dem Rundweg dokumentiert, die gerade noch aufgestellt werden. Auch eine Ausstellung in einer ehemaligen Tankstelle dokumentiert dieses Kapitel Würzburger Geschichte.
Was diese Gartenschau aber so besonders macht, ist die Tatsache, dass sie das Herzstück eines neuen Stadtteils darstellt. Sie liegt mitten in einem Neubaugebiet, das auch während der Gartenschau weiter aus dem Boden wachsen wird. Daraus ergeben sich für den Betrachter spannende Kontraste: Baukräne und Lastwagen auf der einen Seite, bunte Blumen und sattes Wiesengrün auf der anderen.
28 Hektar Wiese
Während andere Kommunen militärische Konversionsflächen so dicht wie möglich bebaut haben, hat Würzburg einen anderen Weg gewählt. Der 28 Hektar große Park muss künftig weitestgehend erhalten bleiben. Dazu gehören auch die zahlreichen Sport- und Freizeitflächen entlang der 1,7 Kilometer langen Wiese, die jetzt darauf warten, genutzt zu werden.
In einer ehemaligen Sporthalle der US-Army werden die bei Gartenschauen beliebten Blumenausstellungen stattfinden. Alle zwei Wochen wird umgepflanzt. Zur Eröffnung gibt es die Ausstellung „Alles auf Anfang – Die schönsten Frühjahrsboten“. Ebenfalls alle zwei Wochen wir die Gartenschau unter einem neuen Schwerpunktthema stehen. Das erste lautet „Abheben“ und befasst sich mit der Geschichte der Fliegerei auf dem ehemaligen Flugplatz, auf dem jetzt die Gartenschau stattfindet.
Wo die Ideen wachsen
Natürlich will die Gartenschau getreu ihrem Motto „Wo die Ideen wachsen“ auch Wissen vermitteln. So werden in verschiedenen Bereichen Fragen nach dem Leben von morgen, dem Klimawandel, neuen Wohnformen oder der künftigen Ernährung aufgeworfen. In den Willkommens-, Wissens-, Zukunfts- oder Generationengärten wird gerade letzte Hand angelegt.
Wer genug gelernt oder erfahren hat, kann sich danach auf ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm auf drei Bühnen freuen. Insgesamt sind in den 179 Tagen rund 2000 Veranstaltungen vorgesehen – vom klassischen Konzert über den Bayern Slam bis zum Tag der Blasmusik.