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WÜRZBURG
Gartenschau ist „Schrittmacher“ für neuen Stadtteil
Umgeben von bunten Blumen: (von links) Ministerpräsident Markus Söder, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Bayerns Umweltminister Marcel Huber.
Foto: Patty Varasano | Umgeben von bunten Blumen: (von links) Ministerpräsident Markus Söder, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Bayerns Umweltminister Marcel Huber.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:24 Uhr

Noch 178 Tage lang stehen die Stadt Würzburg und speziell der neue Stadtteil Hubland ab sofort im Zeichen der bayerischen Landesgartenschau. Nach fünfjähriger Planung, Vorbereitung und Umsetzung wurde die Gartenschau am Donnerstagnachmittag eröffnet. Um 15.40 Uhr sprach Bayerns neuer Ministerpräsident Markus Söder nach einer launischen Ansprache im prall gefüllten Veranstaltungsbereich den entscheidenden Satz: „Die Landesgartenschau ist eröffnet“.

Zuvor war es im LGS-Park noch eher besinnlich zugegangen. Die wenigen Besucher, die am ersten Tag, einem ganz normalen Werktag, zum Hubland gekommen waren, schaukelten in Hängematten, schauten zu, wie der Oldtimer Segelclub Wasserkuppe historisches Fluggerät in die Luft steigen ließ, atmeten in der Blumenhalle den Geruch frischer Farbe ein oder freuten sich am Anblick der in der Sonne glitzernden Trinitatis-Kapelle.

Kurz nach 14 Uhr fuhren dann drei schwere Limousinen mit Münchner Kennzeichen vor. Und auch die Zahl der dunklen Anzüge nahm sichtbar zu. Viele Schaulustige versammelten sich nach und nach im und vor dem Veranstaltungsbereich unterhalb der Terrassengärten.

Marching Band vorne weg

Ganz in der Tradition der deutsch-amerikanischen Freundschaft und als Verweis auf die US-Geschichte des LGS-Geländes marschierte eine Marching Band im New Orleans-Stil ein und intonierte „Down by the Riverside“. Der Kapelle folgten der Ministerpräsident, sein Kabinettskollege Umweltminister Marcel Huber und ganz viel Prominenz aus Bundes- und Landtag, der Glaubensgemeinschaften, Hochschulen, Verwaltung, Handwerk, Vereine und Vertreter aus den Partnerstädten.

Auch eine Honigprinzessin und eine Gärtnerkönigin waren mit von der Partie, als Oberbürgermeister Christian Schuchardt die geladenen und die „einfach so“ gekommenen Gäste begrüßte. Es fühle sich fast wie ein Wunder an, was in den Jahren nach den 14. Januar 2009, als die letzte amerikanische Fahne in den Leighton Barracks eingeholt wurde, am Hubland alles geschehen sei. Ohne den „Schrittmacher Gartenschau“ wäre wohl manches nicht so schnell gegangen, sagte Schuchardt. „Ein komplett neuer Stadtteil mit einem beeindruckenden Landschaftspark blüht und grünt und nebenan wächst und gedeiht die Universität“, beschrieb Schuchardt den Stand der Dinge am Hubland.

Freilich wäre dies alles nicht möglich gewesen ohne die finanzielle Unterstützung vieler Partner, dankte er den Zuschussgebern: „Allein hätte die Stadt die Durchführung der Gartenschau nicht schultern können“.

„Überragende Resonanz“ im Landkreis

Er lobte zum einen die Zusammenarbeit quer durch viele Fachabteilungen im Würzburger Rathaus und bedankte sich beim Stadtrat für dessen Mut und die Entscheidungen zum Thema Hubland. Im Landkreis sei die Einladung zum Mitmachen auf eine „überragende Resonanz“ gestoßen, was sich nicht zuletzt in dem gemeinsamen Pavillon auf der LGS niederschlage. Aber auch in der engen Vernetzung des Hublands mit den Umlandgemeinden.

Die Gartenschau sei weit mehr als eine Blumenausstellung, merkte Schuchardt an, verweise sie doch auf die wechselvolle und interessante Vergangenheit des Hublands. Dies verdeutlichten die künftig 20 Stelen, auf denen die Geschichte des neuen Stadtteils dargestellt wird. Allerdings sind bis jetzt erst drei davon im Park aufgestellt. Vom Tummelplatz von Pionieren des Ackerbaus über die Fliegerei bis hin zur innovativen und experimentierfreudigen Gartenschau umriss der OB das Spektrum.

Unterstützung für Hubland-ÖPNV

Gerne gehört haben dürfte Schuchardt den Satz von Ministerpräsident Söder, dass man in München Überlegungen anstellen wolle, wie man die ÖPNV-Entwicklung zum Hubland unterstützen könne.

Neben Eberhard Schellenberger vom Bayerischen Rundfunk wurde die Eröffnungsveranstaltung von Rüdiger Lang moderiert. Der gebürtige Nürnberger war in den 1990er-Jahren als Moderator beim Studio Würzburg des amerikanischen Militärsenders AFN tätig, wo er als Roger Lang mehrere eigene Sendungen hatte. Für ihn war es ein Wiedersehen der ganz besonderen Art. Das alte AFN-Studio steht noch wenige hundert Meter vom Gartenschaupark entfernt, wird aber demnächst abgerissen.

Rüdiger Lang alias Roger Lang ließ es sich nicht nehmen, im nachgebauten AFN-Studio in der Ausstellung über die Hubland-Geschichte Platz zu nehmen.
Foto: Ernst Lauterbach | Rüdiger Lang alias Roger Lang ließ es sich nicht nehmen, im nachgebauten AFN-Studio in der Ausstellung über die Hubland-Geschichte Platz zu nehmen.
 
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  • Arcus
    Jetzt muss die Stadt bei der Linie 6 schnell zugreifen. Die Millionen gibts nur jetzt, weil die bayrische CSU Regierung berechtigterweise die Sorge hat, dass sie bei der Landtagswahl im Herbst weiter an Stimmen verliert.
    Dauerhaft freilich, wird wohl nur eine Regierung mit einer starken Grünen Komponent den ÖPNV stärker fördern.
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