Im Rahmen ihres Projektes zum Anbau und Einsatz von Arzneipflanzen besuchte die Garten AG der Klasse 3 der katholischen Grundschule Elisabethenheim zusammen mit ihrer Lehrerin Silke Rock am Ende des Schuljahres das Gelände am Standort der alten Landesgartenschau im Mainviertel.
Dort befindet sich in der Nähe einer Wassertretanlage ein Garten, im dem die Büsten von zwei bedeutenden Persönlichkeiten stehen: zum einen von Sebastian Kneipp (1821-1897) selbst sowie von seinem Freund, dem Würzburger Apotheker Leonhard Oberhäußer (1854-1937), der mit der Herstellung und dem Vertrieb der vom Kneipp empfohlenen pflanzlichen Präparate die Keimzelle für ein global agierendes Pharmaunternehmen legte. Denn die Wasserheilkunde ist für Kneipp nicht das alleinseligmachende Prinzip gewesen, um die Gesundheit zu erhalten.
Vielzahl nützlicher Heilpflanzen
In großer Weitsicht erkannte der in Wörishofen wirkende Pfarrer im Zeitalter der aufblühenden pharmazeutischen Industrie die Bedeutung der einheimischen Pflanzenwelt und ihren Heilkräften für die Medizin. Der Kneipp-Garten am Gelände der alten Landesgartenschau zeigt eine Vielzahl von schönen, aber auch nützlichen Heilpflanzen, welche nicht nur zum Fundus der Kneippschen Medizin gehören. Besonders beeindruckte die Kinder die blühenden Artischocken, die in früheren Zeiten als Vitamin C Quelle auf Seefahrten verwendet wurden. Heute werden die Blätter als Extrakte bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Ein Rätselraten über die Kräuter aus dem Kneipp-Garten rundete die Führung ab.
Von: Dr. Dr. Thomas Richter für die private katholische Volksschule Elisabethenheim Würzburg