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Winterhausen
Ganz viel "Servus", "Helau" und eine Maria
Dancing in the Moonlight: Die Elben von Elindor waren für Magie und akrobatischen-martialischen Schautanz zuständig.
Foto: Antje Roscoe | Dancing in the Moonlight: Die Elben von Elindor waren für Magie und akrobatischen-martialischen Schautanz zuständig.
Antje Roscoe
 |  aktualisiert: 28.02.2025 02:40 Uhr

Die Tusch-erfahrene Musikkapelle, die herrlichen Saal-Kulissen und auch der Sessionsorden des Karnevalclub Winterhausen (KCK), der diesmal dem Verein für Ortsgeschichte gewidmet ist, zeugen von großer Liebe zum Sultanat Winterhausen. Nicht zuletzt will der KCK ja auch Ortsgeschichte schreiben. Das dürfte gelingen, denn die zweite Prunksitzung stand im Zeichen kleiner "Jubiläen" und eines Gerüchts.

Da marschierte gleich als erstes Tanzmariechen Milena auf die Bühne, gab ihr wirbelndes Debüt und hatte doch noch Luft, wie sie Sitzungspräsidentin Jessica Braun versicherte. Lilly dagegen schlug nach zehn Jahren Solotanz ihre letzten Räder. Johlen und Raketen halfen ihr über den Abschied hinweg. Dann aber riss sie die Arme hoch und tanzte eine schwungvolle Zugabe.

Keine Sorge, es wird beim Faschingszug in Winterhausen Süßes geben. Maulwürfe aus der Purzelgarde haben zwar das Versteck dafür gefunden, die Polizei hat die Sache aber in den Griff bekommen.
Foto: Antje Roscoe | Keine Sorge, es wird beim Faschingszug in Winterhausen Süßes geben. Maulwürfe aus der Purzelgarde haben zwar das Versteck dafür gefunden, die Polizei hat die Sache aber in den Griff bekommen.

Das Gerücht, die Oberkümmeltürken Ingo Gernert und Elisabeth Schönig würden den KCK nicht mehr anführen wollen, sorgte für eine Art Flash-Mob. Schoppenräte, Brutzelgarde, von überall kamen Kümmeltürken zusammengelaufen, um die beiden, "die soviel bewegt im Ort" mit ihrem "Helau again" `à la Howard Carpendale festzuhalten. Das Lied war ein Volltreffer, überraschend und von Herzen. Tatsächlich wollen Gernert und Schönig einfach nur wieder auf der Bühne stehen, "dort wo alles begann!" - statt dem Verein vorzustehen.

Genau da lässt sich Raum finden. Knackige Sketche, Bütten und Sandhasen-Bashing – das Geplänkel gegen die Sommerhäuser. Da kann in einer Nacht für Winterhausen so viel bewirkt werden! Winfried Fischer mag als armer Tropf daherkommen, plädierte aber pragmatisch dafür, gegen die Lastwagen im Dorf einfach die Gehsteige hochzuziehen. Auf den Landrat brauche man da nicht zu warten.

Den großen Überblick, was da aktuell so geht oder verpennt wurde, hatte Feuerwehrmann Michael Schoch mit dem eindringlichen Appell zum Zusammenhalt. Und zu tun gibt es doch reichlich, wie das neue Repair-Café zeigt. Von den Möchtegernexperten Karl Zitzmann und Jürgen König betrieben, taugt es für "Special Effects". Verkohlter Toast fliegt über die Bühne sowie natürlich einiger Tratsch und ein paar Witzle. Gut, dass die beiden ihr Beamten-Klopapier nicht vorgeführt haben: "vierlagig, mit drei Durchschlägen" Ein "verreckter Blas ma-TV" im Schlafzimmer? Das hat Christian Scheb (Himmelstadt) als Krise durch – und mit dem Publikum abgeglichen. Fazit: kein Blasma TV mehr, aber Helau.

Jubiläumsgesang: Feierten sich und Winterhausen mit ihren schlechtesten Liedern aus elf Jahren: die Straßenmusikanten Michael Beck und Björn Kendl.
Foto: Antje Roscoe | Jubiläumsgesang: Feierten sich und Winterhausen mit ihren schlechtesten Liedern aus elf Jahren: die Straßenmusikanten Michael Beck und Björn Kendl.

Richtige Knaller waren die beiden musikalischen Bütten: die Winterhäuser Straßenmusikanten, die zum Jubiläum "ihre schlechtesten Lieder aus elf Jahren" schrammelten. Die sind so beliebt, da wird mitgesungen und Winterhausen lebt hoch. Eins draufgesetzt hat Michael Beck mit seiner Hymne an Björn Kendl und ihre Zusammengehörigkeit. Ein ewiges Spiel aus "du bist das Fleisch, ich bin die Wurst …". Und ja, Maria Anetzberger mit ihrer Gitarre fetzt. Sie kam als Single und suchte eine Mitfahrgelegenheit nach Altertheim. Den Umweg über die "Närrische Weinprobe" des Bayerischen Rundfunks hatte sie gerade gemacht und sie grinst weiter.

Richtig Glanz verliehen haben der Prunksitzung kümmeltürische Klassiker wie der instand gesetzte Show-Express, die Schnittenschnuppen, die Hotstampers und das Männerballett. Denn aufwendige Kostüme – auch im Publikum – sind ein Charakteristikum für den KCK-Fasching sowie der Spaß, den auch die Jüngsten zeigen: Kümmelchen, Purzel- und Nachwuchsgarde, nicht zuletzt die Sultansgarde werden von Fanclubs angefeuert. Hilfreich bei diesem Großaufgebot an Fasching waren außerdem die feierfreudigen Narrenkollegen aus Thüngersheim, die "Lass leff"-Hausener und der CC 72 Ochsenfurt.

2. Prunksitzung KCK Winterhausen 2025

Sultanspaar: Marcelina I., Grzegorz I.
Kinder-Sultanspaar: Finia I., Fabian I.
Sitzungspräsidentin: Jessica Braun
Tanzmariechen: Milena Baumgärtel; Lilly Hupp. Trainerinnen: Jana Graber und Lilly Hupp
Straßenmusikanten: Björn Kendl, Michael Beck
Repair-Cafe (Sketch): Charlie Zitzmann, Jürgen König. Coach: Charlie Zitzmann
A Bütt üba unner Dorf: Michael Schoch
Bütt "Armer alter Tropf": Winfried Fischer
Purzelgarde "Diebe & Polizisten", Trainerinnen: Alexandra Brand, Jessica Braun, Rosalie Oehler (Praktikantin), Emilia Boldt (Co-Praktikantin).
Kümmelchen, Trainerinnen: Lina Breunig, Anika Richter.
Nachwuchsgarde "Die Macht der Liebe", Trainerinnen: Jana König, Marcelina Rodzinka.
Sultansgarde Marsch- und Showtanz "Der Nussknacker und die vier Reiche", Trainerinnen: Manuela Gernert, Hannah Freitag, Jessica Löschel.
Schnittenschnuppen "Schatten der Nacht", : Trainerinnen: Nathalie Schlarb, Jana Graber, Lilly Hupp (Co-Trainerin).
Showexpress: Daniel König, Herbert Hörl, Jana König, Jürgen König, Leonie König, Maurice Boé, Max Krause.
Hot Stampers "Südamerika": Trainerinnen Diana Straßer, Jessica Löschel.
Männerballett "Die Elben von Elindor": Trainer: Carina Völker, Max Krause (Co-Trainer/Betreuer).
Quelle: Ingo Scholz, KCK
Und rein ins Winterhäuser Wintermärchen der Sultansgarde: Der Nussknacker und die vier Reiche.
Foto: Antje Roscoe | Und rein ins Winterhäuser Wintermärchen der Sultansgarde: Der Nussknacker und die vier Reiche.
'Helau again' - Kümmeltürken lassen ihre Oberkümmeltürken hochleben, die einfach keine Oberkümmeltürken mehr sei wollen. Das Lied und ein neuer Orden waren Überraschungsknüller.
Foto: Antje Roscoe | "Helau again" - Kümmeltürken lassen ihre Oberkümmeltürken hochleben, die einfach keine Oberkümmeltürken mehr sei wollen. Das Lied und ein neuer Orden waren Überraschungsknüller.
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