(Rö.) Die Schadstoffbelastung von Böden und Gebäuden ist eines der Hauptprobleme bei der Umwandlung ehemals militärisch genutzter Gebiete für zivile Nutzungen. Das gilt auch für die Faulenberg-Kaserne und das Gebiet der Leighton Barracks. Am Montag wurden dem Konversionsausschuss des Stadtrats hierzu erste Gutachten vorgelegt.
In der ersten Phase wurde eine so genannte historisch-genetische Untersuchung durchgeführt. Hierzu werden Zeitzeugen befragt, schriftliche Unterlagen gesichtet oder Fotografien ausgewertet. Aufgrund dieser Erstbewertung wurden für die beiden Kasernen-Areale so genannte Verdachtsflächen ermittelt. Ob sie tatsächlich mit Schadstoffen belastet sind, müssen nun weitere detaillierte Untersuchungen ergeben.
Für die bereits geräumte Faulenberg-Kaserne wurden 61 verdächtige Stellen ermittelt, insbesondere im Bereich der ehemaligen Wäscherei und der Tankstelle. Rund 70 Prozent der entdeckten Gefährdungsbereiche gelten als mittel bis hoch belastet, erklärte Franz Ullmann vom Staatlichen Bauamt. Von den insgesamt 12,5 Hektar gelten 2,9 Hektar, also etwa ein Drittel des ehemaligen Kasernen-Areals, als kontaminierte Verdachtsflächen.
Auch für die Leighton Barracks wurde die erste Ermittlungsphase durchgeführt. Ergebnis ist ein 1000-seitiger Bericht, der 258 verdächtige Flächen ausweist. Hier gibt es große Unterschiede zwischen den Bereichen nördlich und südlich der Rottendorfer Straße. Von 176 untersuchten Verdachtsflächen liegen nur 32 im südlichen Bereich, die jetzt noch genau unter die Lupe genommen werden sollen. Im südlichen Bereich will sich die Universität erweitern, die demnach kaum mit Altlasten rechnen muss.
Für die kommenden Untersuchungen (Bohrungen, Grabungen, Schadstoffanalysen) sind für die Leighton Barracks 320 000 und für die Faulenberg-Kaserne 150 000 Euro veranschlagt. Als Eigentümer der ehemaligen militärischen Anlagen muss die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die Kosten für diese Untersuchungen tragen.