Wellen der Entrüstung schlagen regelmäßig hoch während der Badesaison an den Badeseen in Erlabrunn. Seit Jahren fühlen sich neben den Badegästen auch etliche Nil- und Kanadagänse dort wohl. Ein Facebook-Post sorgt nun wieder für Aufregung: Laut einer Nutzerin sollen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 31. Juli auf 1. August, zahlreiche Tiere auf dem 19 Hektar großen Gelände erschossen worden sein. Klaus Buchner, Geschäftsführer des Zweckverbandes Naherholung, will auf Anfrage dieser Redaktion "eine solche Aktion weder bestätigen, noch ausschließen."
Buchner räumt allerdings ein, dass es immer wieder zu Konflikten kommt. Badegäste fühlen sich durch die Hinterlassenschaften der Vögel gestört. Die Klagen konnte auch das Platzpersonal bestätigen. Dieses hatte wieder eine deutlich verstärkte Population an Nilgänsen, Kanadagänsen und weiteren Wasservögeln registriert. Bereits im Jahr 2016 hatte es ähnlich ausgedehnte Verunreinigungen durch Gänse an den Ufern beider Badeseen gegeben.
Zur Beseitigung der Hinterlassenschaften hatte der Zweckverband damals eine spezielle Rasenkehrmaschine beschafft zur Reinigung und Pflege des weitläufigen Geländes. Seither stehen laut Buchner den Badegästen an den Wertstoffstationen auch Besen, Rechen, kleine Schaufeln und Eimer zur Verfügung, um Verunreinigungen auf den Liegewiesen selbst beseitigen zu können.
Nach Schätzung des zuständigen Platzwartes wurden zuletzt täglich zwischen 80 und 100 Tiere gesichtet. Der zuständige Jagdpächter bestätigte auf Anfrage dieser Redaktion die Eröffnung der Jagdsaison auf Gefieder. "Da den Badegästen das Gelände täglich in der Zeit von 8.30 bis 21.30 Uhr kostenfrei zur Verfügung steht, erfolgte der Ansitz am frühen Morgen des 1. August nach Sonnenaufgang", bestätigte der Jagdpächter.
Entgegen des Facebook-Posts sei die überwiegende Zahl der Tiere dabei aber lediglich aufgeschreckt worden und geflüchtet - wie zuletzt auch bei den Startschüssen zum Triathlon am 24. Juni. Laut Jagdpächter seien sechs Tiere zur Strecke gebracht worden. "Das beabsichtigte Ziel, die Tiere zu vertreiben, sei erreicht worden", meint der Waidmann.
Jagdpächter: Ziel der Vertreibung erreicht
Die Facebook-Nutzerin hingegen beklagt vor allem, dass viele junge Küken ohnehin verletzt und nun auch noch ohne Eltern seien. "Jetzt müssen die Babys ohne ihre Eltern zurecht kommen. Fliegen und jagen können sie leider noch nicht", heißt es in dem Facebook-Beitrag. "Zwar ist laut Jagdrecht der Abschuss von Muttertieren zum Schutz der Nachkommen unzulässig. Allerdings regelt die zeitlich festgelegte Freigabe der Jagdsaison auch, dass Jungtiere bis dahin selbst lebensfähig sind", erklärt der Jagdpächter.
Nach Aussage von Geschäftsführer Klaus Buchner sieht sich der Zweckverband Naherholung als Betreiber des Geländes in einer dauernden Zwickmühle: "Der Tierschutz wird auf dem kostenfrei öffentlich zugänglichen Gelände immer im Konflikt mit dem Gesundheitsschutz stehen." Was Buchner allerdings ausdrücklich ausschließt, ist ein Zusammenhang eines Jagdeinsatzes mit der BR-Radltour, wie es in weiteren Facebook-Kommentaren vermutet wird. Am letzten Tag der jährlichen Bayern-Rundfahrt auf dem Weg von Kitzingen nach Marktheidenfeld machen deren Teilnehmer am Freitag, 3. August, Mittagsrast an den Badeseen. Am Donnerstag konnten an beiden Badeseen weder Jung- noch Elterntiere gesichtet werden.
Wieder beweist sich, dass gegenteilige Meinungen und pointierte Beiträge, die in jedem seriös geführten Forum keinerlei Problem darstellen, hier bei der MP systematisch gesperrt werden.
Das Berufen auf die vermeintlichen Verletzung irgendwelcher gefühlter Netiquette ist dabei leider so konstruiert und -- mit Verlaub -- auch perfide, dass wir nur noch den Kopf über so viel Willkürzensur schütteln können. Gehen Sie doch mal auf einen Crashkurs zum Berliner "Tagesspiegel", da können Sie lernen, wie man eine gute, pluralistische, engagierte Community schafft und führt, die alle ForistInnen zu Wort kommen lässt, mit Respekt behandelt und somit für eine konstruktives Klima sorgt.
Aber wahrscheinlich ist selbst dieser Wunsch bereits wieder ein Grund für eine erneute Sperrung der zahlenden Kundschaft, steht zu fürchten. 😟😟
Mit traurigen Grüßen
HumanTouch Family
Zum Einen rechtfertigt der Gesundheitsschutz der Badenden eine Bestandsreduzierung. Zum Anderen sind die Nilgänse wie auch die Kanadagänse als Neozoen eine invasive, fremde Art. Sie bedrohen die heimische Fauna und verdrängen diese. Zum Dritten schmecken sie gut.
Alles in Allem rechtfertigt dies Gründe nicht nur die Vergrämung sondern eine massive Bejagung. Feuer frei !