
Mit der Schrotflinte im Anschlag wird sich der zuständige Jagdpächter auf Anordnung des Zweckverbandes Naherholung Würzburg ab 1. August an den Badeseen bei Erlabrunn (Lkr. Würzburg) auf die Pirsch begeben. Wegen der besonderen Umstände auf dem 19 Hektar umfassenden Gelände nahe des Mainufers erfordert die Ausübung der Jagd jedoch extreme Vorsicht und höchste Aufmerksamkeit. Als einzige Möglichkeit, der ungewöhnlich starken Gänsepopulation Einhalt zu gebieten, hatte sich die Verbandsversammlung für eine Reduzierung der Tiere auf Basis des Jagdrechts ausgesprochen. Dieses erlaubt die Jagd auf Grau-, Nil- und Kanadagänse im Zeitraum vom 1. August bis zum 15. Januar.
Erschwert wird der jagdliche Ansitz durch die rege Nutzung des Geländes. Den Badegästen steht es täglich in der Zeit von 8.30 Uhr bis 21.30 Uhr kostenfrei zur Verfügung. Nach Beobachtungen des Jagdpächters „werden die Seen jedoch auch schon mal morgens um 6 Uhr von vereinzelten Badegästen oder auch zur Produktion von Werbeaufnahmen genutzt“.
Falkner mit Uhu ohne Erfolg
„Ohne Erfolg waren die Bemühungen eines Falkners, mit dem Einsatz eines Uhus die Gänse zu vertreiben“, berichtete Klaus Buchner, Geschäftsführer des Zweckverbandes, gegenüber den Verbandsräten. Drei Gänse hat der zuständige Jagdpächter im vergangenen Winter an den Badeseen erlegt. Statt die Tiere damit zu erschrecken und nach Möglichkeit zu vertreiben, nahm ihre Zahl seit dem Frühjahr sprunghaft zu. Seither kommen sich auf dem Naherholungsgelände Badegäste und Gänse gegenseitig verstärkt ins Gehege.
Weniger die Elternpaare von Wildgänsen mit bis zu neun Jungtieren und 22 Nilgänse-Paare mit bis zu siebzig Nachkommen selbst sind den Badegästen ein Dorn im Auge. Zunehmende Klagen der Besucher betreffen vor allem die Unmengen von Gänsekot auf den weitläufigen Liegewiesen und im Uferbereich der beiden fünf Hektar großen Seen.
Um Abhilfe zu schaffen, kommt auf den Liegewiesen seit Juni eine Rasenkehrmaschine eines Sportplatzpflegedienstes zum Einsatz, die die Hinterlassenschaften einsammelt. In Ufernähe hingegen werden die tierischen Fäkalien per Rechen, kleinen Schaufeln oder Greifwerkzeugen von Hand eingesammelt.
Die vom Zweckverband angeordnete Bejagung der Tiere wird laut Jagdpächter mit vorschriftsmäßiger bleifreier Schrotmunition erfolgen. Ob sich die Gänse durch die Bejagung nachhaltig vertreiben lassen, vermochte der Waidmann nicht zu sagen. Jedenfalls ist das Fleisch, sowohl der Wild- als auch der Nilgänse, zum Verzehr geeignet. Laut Jagdpächter soll es „sehr gut schmecken und sich durch eine ganz besondere Qualität auszeichnen, da die Gänse ja nicht gemästet werden“.
ich habe Euch und dem Zweckverein für Naherholung bereits einen Leserbrief geschrieben, ich hoffe er wird veröffentlicht, da er wirklich sinnvolle Alternativen zur Tötung erläutert.
Ich denke sogar der Artikel hier zeigt Punkte auf, die deutlich machen, was mit der Bajagung von Wildgänsen im Argen liegt.
1. Der Jagdpächter gibt im Artikel selbst zu, dass die Bejagung letztes Jahr zur einem sprunghaften Anstieg der Population geführt, hat und hat keine Ahnung ob sich die Gänse durch die Bejagung nachhaltig vertreiben lassen....
2. Die Gänse haben sich ERST in diesem Frühjahr vermehr!! Aber was tut man nicht alles für das zarte Fleisch eines Vogelkindes, huh? (Ironie off!)
3. Der Abschuss ist hochgradig gefährlich für Badegäste und ihre Kinder.
Grausamkeit ist nach dem Tierschutzgesetz nicht erlaubt, aber:
Schrotmunition tötet viele Tiere oft nicht direkt, sie werden nur verletzt und verenden dann qualvoll.
Bedrohte Arten oft mit dabei u. werden auch erschossen.